Liebe Anlegerinnen und Anleger,
gestern Abend erhielt die Deutsche Bank erneut heftige Nackenschläge im US- Handel. Entsprechend einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg ziehen nun die ersten Kunden der Deutschen Bank Mittel ab, da sie um die Stabilität der Bank fürchten. Von mehreren Milliarden Dollar ist die Rede. Vor allem soll es sich um große und einflussreiche Hedgefonds handeln. Viele Marktteilnehmer fühlen sich schon längst in das Jahr der Finanzkrise 2008 zurück versetzt. Damals zogen ebenfalls zuerst die Hedgefonds ihre Konten bei Brokern wie Bear Stearns ab und besiegelten auch dadurch deren Untergang.
Meiner Meinung nach sind die Fälle überhaupt nicht zu vergleichen und ich gehe davon aus, daß hier massiv Gerüchte gestreut werden um damit sehr viel Geld zu verdienen. Immerhin ist die Aktie der Deutschen Bank seit Monaten ein beliebtes Objekt der Leerverkäufer und Hedgefonds. Kein Wunder, daß die Aktie heute unter rekordverdächtigem Volumen um etwa 8 % einbrach und sich bisher nur langsam von dieser Schlappe erholt. Dabei müsste es doch allen Marktteilnehmern klar sein, dass der etwaige Zusammenbruch der Deutschen Bank einen weltweiten Dominoeffekt auslösen wird, bei dem es nur sehr wenige Gewinner geben wird.
Die meisten Beobachter gehen davon aus, daß es bei der Deutschen Bank nicht zum äußersten kommen wird, die Bank wegen ihres irrsinnigen Derivatevolumens „sytemrelevant“ ist und gerettet wird – zur Not mit Hilfe der EZB. Trotzdem würde ich nicht darauf spekulieren und die Angelegenheit von außen betrachten. Auch auf der Short-Seite wäre ich sehr vorsichtig, da es natürlich jederzeit blitzschnell zu einem so genannten „Short-Squeeze“ kommen kann. Dieser beginnt meist unmittelbar nach der Veröffentlichung von sehr negativen Nachrichten, wenn die ersten Leerverkäufer davon ausgehen, daß es nicht mehr schlimmer werden kann. Dann kaufen die „Shorties“ ihre zuvor leer verkauften Positionen am Markt zurück und treiben den ausgebombten Kurs blitzschnell in die Höhe. Je schneller der Kurs steigt, desto mehr Risikolimite werden erreicht, weitere Leerverkäufer müssen sich eindecken – und der Kurs steigt noch schneller.
Kann Gold profitieren?
Natürlich ist es kein Zufall, wenn sich heute die Blicke der Anleger wieder einmal auf das vermeintliche Krisenmetall Gold richten. Immerhin hat sich in diesem Jahr das Edelmetall deutlich von der jahrelangen Durststrecke erholt und konnte stets profitieren, wenn die Sorgen um das Finanzsystem in den Medien diskutiert wurden.
Leider wurde dabei fast immer vergessen, daß Gold und die anderen Edelmetalle, insbesondere Silber, in den Schwellenländern ein Anzeichen für wachsenden Wohlstand sind. Langfristig profitieren die Edelmetalle meiner Meinung nach viel stärker vom wachsenden Wohlstand in den Wachstumsländern als vor der Krisenangst, die vor allem in den westlichen Medien gepusht wird.
Der gelassene P & F Chart zeigt Ihnen den starken Kursanstieg seit dem Jahreswechsel und die seit Juni (Ziffer 6) wieder intakte Aufwärtstrendgerade. Gold wird also von der Nachfrage gelenkt.
Nach der Überwindung des starken Widerstands bei etwa 1.310 hat sich ein Seitwärtstrend zwischen etwa 1.320 und 1.370 USD etabliert. In der vergangenen Woche wurde dieser erneut auf der Unterseite getestet. Nun aber haben die Bullen offenbar erneut genügend Kraft geschöpft, um die junge kurzfristige Abwärtstrendgerade bei etwa 1.325 in Angriff zu nehmen. Die Angelegenheit ist noch längst nicht entschieden, obwohl heute die Bullen im Vorteil scheinen und eine positive X-Achse ausgebildet haben. Eine Vorentscheidung erwarte ich bei 1340, dann könnte rasch die obere Begrenzung des Seitwärtstrends bei 1.370 attackiert werden.
Umgekehrt sollten Sie sehr genau die aufsteigende Trendgerade und vor allem die Region von 1.310 im Blick behalten. Unterhalb davon könnte sich eine für die Bullen schmerzhafte Korrektur entfalten, die leicht bis in die Gegend des Juni- Zwischentiefs bei 1.200 USD reichen könnte.
Traditionell werden die seit Jahresbeginn eine hohe relative Stärke aufweisenden Edelmetall-Aktien deutlich vom Goldpreis bewegt. Der Minensektor hat generell in den vergangenen Wochen etwas ausgeatmet – seine übergeordnet hohe relative Stärke aber behalten. Daher vermute ich, dass wir im Augenblick gute Einstiegsgelegenheiten bei einigen attraktiven Minenaktien erleben. Im Premiumbrief bin ich deutlich bei den Minen engagiert.
Nun wünsche ich Ihnen ein schönes langes Feiertagswochenende und viel Erfolg mit ihren Positionen.
Ihr fairer Berater Klaus Buhl