Gold vor Gegenbewegung
Heute wird es in zwei Märkten, die viele Leser wie ich weiß besonders interessieren, etwas spannender als in den vergangenen Tagen.
Zum einen verliert der DAX 30, ohne besondere Meldung übrigens, etwa ein Prozent. Dies ist natürlich nach der Rallye von fast 1000 Punkten keine Schlagzeile wert, sondern bisher nichts weiter als ein ganz normales Ausatmen. Jeder Langstreckenläufer oder Sportler kennt das Phänomen.
DAX 30 wieder spannend
Eingeleitet wurde die gegenwärtige Konsolidierungsphase schon am vergangenen Freitag. Im folgenden Chart erkennen Sie den damaligen Angebotsüberschuss an der negativen Kerzen-Formation die etwas an einen „Shooting-Star bzw. Abendstern“ erinnert. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass diese Formationen am Folgetag mit einer negativen Kerze bestätigt werden muss, was hier eindeutig der Fall ist. Die Situation habe ich im Chart eingekreist.
Quelle: Tradesignalonline.com
Beachtenswert ist auch, dass sich diese Formationen in unmittelbarer Nähe knapp unterhalb der leicht fallenden wichtigen 200- Tage- Linie bei 9.500 Punkten ereignet hat. Hier ist natürlich mit einem starken Widerstand im DAX 30 zu rechnen. Auf der anderen Seite aber haben die Käufer den Kurs bereits über die kurzfristige 20- und die mittelfristige 50- Tage- Linie geschoben. Daher ist das gegenwärtige Patt zwischen Bullen und Bären im übergeordneten Sinne keine große Sache. Vielmehr ist es sogar normal, dass sich beide Lager in diesem Bereich neu sortieren.
Da wichtige Indikatoren des inneren Marktes ganz eindeutig auf das Lager der Investoren zeigen, aber auch der US-Transportindex sehr positiv verläuft, bleibe ich bei meiner Meinung, dass der Markt gegenwärtig systematisch unter dem Einfluss der Nachfrage steht. Auch die sinkende Volatilität spricht dafür.
Gold vor einer Erholung?
Aus Ihren mich immer wieder erreichenden Zuschriften gehe ich davon aus, dass sich viele Leser für die Entwicklung des Goldpreises interessieren. Kein Wunder, kaum eine Anlagemöglichkeit ist mit so vielen Emotionen wie das gelbe Edelmetall verbunden. Und zu keinem anderen Thema erhalte ich so viele engagierte und wütende E-Mail-Antworten von Ihnen, wie wenn ich mich negativ über das Gold äußere. Dabei bin ich regelmäßig bemüht, mich frei von Emotionen zu äußern.
Heute jedenfalls ist der Anlass eher positiv als negativ. Denn nach dem das Edelmetall fast 50 % von seinem bisherigen Hoch verloren hat, was übrigens charttechnisch betrachtet keine Seltenheit ist, könnte nun mal wieder eine deutliche Gegenbewegung anstehen.
Im Sinne der P & F Technik ist übrigens noch fast nichts vorgefallen, was auf eine systematische Erholung des Goldpreises deutet. Ganz im Gegenteil weist sogar das meist sehr zuverlässige Projektionsziel auf die Umgebung von 1.050 $.
Aber wie gesagt, ganz ohne Chancen sind die Käufer nicht. Denn mittlerweile sind wir sehr stark überverkauft und ungewöhnlich weit von der negativen Widerstandslinie entfernt. Denn Kurse haben die Angewohnheit, immer wieder ihre jeweilige Trendgerade zu testen – sowohl die Unterstützungsgerade als auch die Widerstandsgerade. Der Chart belegt dies eindrucksvoll.
Zu Beginn der Woche hat sich eine X-Achse gebildet, die das wachsende Interesse der Investoren bestätigt. Bei weitem reicht diese Nachfrage noch nicht aus, um den Widerstand bei 1.180 $ zu knacken, geschweige denn ein Kaufsignal zu generieren. Dieses wurde erst bei 1.250 ausgelöst. Davon sind wir also noch ein gutes Stück weit entfernt. Falls wir aber die Marke von 1.180 $ überwinden würden, wo sich übrigens auch das bremsende Zwischentief aus dem Jahre 2013 befindet, würde sich beim Gold eine sehr interessante Trading-Gelegenheit für spekulative Investoren ergeben. Bitte behalten Sie aber im Hinterkopf, dass sobald wir unter das bisherige Tief rutschen, das Projektionsziel bei 1.050 erneut in den Vordergrund rückt. Positionen sollten also bei etwa 1.130 bis 1.140 abgesichert werden.
Mit herzlichen Grüßen von Ihrem fairen Berater Klaus Buhl