BLOGBEITRAG

Dollar runter – Gold und Rohstoffe rauf – wirklich?

Liebe Anleger,
ganz bestimmt ist Ihnen nicht entgangen, dass die Stärke des Euro bzw. die Schwäche des US-Dollar heiß diskutiert wird.
Mehrheitlich wurde der starke Euro für die relative Schwäche des DAX gegenüber den US- Indizes verantwortlich gemacht. Dies erscheint eine sinnvolle Erklärung zu sein, denn schließlich verteuern sich deutsche Exportgüter und Dienstleistungen außerhalb Europas deutlich.
Dahinter steckt der Gedanke, dass unsere Waren im Ausland zu teuer im Vergleich zu den Wettbewerbern werden und die Nachfrage sinken könnte. Da der inländische Konsum und der Verbrauch des Staates dies kaum ausgleichen, könnte die aktuelle Hochkonjunktur einknicken. Die Gewinne der Firmen würden sinken und den DAX unter Druck setzen.
Davon sind wir aber meiner Meinung nach noch weit entfernt.

Wichtiger erscheint mir heute, etwas über den Zusammenhang zwischen Währungen und Rohstoffen und die diesbezüglichen Korrelationen zu schreiben.
Vielleicht kennen Sie den derzeitigen Tenor in den Schlagzeilen, dass der schwache Dollar den Preisen für Gold und Rohstoffe „auf die Sprünge“ hilft – im wahrsten Sinne des Wortes.
Dabei sind diese Zusammenhänge weder einfach zu verstehen noch logisch. Deshalb werden Sie auch nach der Befragung von zwei Experten mindestens drei unterschiedliche Ansichten kennen – typisch Börse eben.
Vielleicht erscheint die Materie etwas trocken, weshalb ich mich hier auf das Wesentliche beschränken werde.
In meinem vergangenen Blog Beitrag habe ich hier beschrieben, daß aus verschiedenen Gründen der Rohstoffsektor, insbesondere Öl- und Edelmetalle, zu meinen Favoriten für das noch junge Jahr 2018 zählen. Und in der Tat läuft es bisher nicht schlecht für die Branche und die meisten verbundenen Aktien.
Schwacher Dollar – feste Rohstoffe?
Der folgende Chart zeigt Ihnen die Entwicklung des Ölpreises (europäische Sorte Brent) im vergangenen Jahr als besonnenen Point & Figure Chart. Erdöl ist übrigens der wichtigste Bestandteil der meisten Rohstoff-Indizes. Behalten Sie bei der Betrachtung die Dollarschwäche im Hinterkopf.

Trend intakt
Aufwärtstrend intakt

Beachten Sie bitte, dass P & F Charts keine klassische Zeitachse aufweisen und nur die Veränderung von Angebot und Nachfrage das Chartbild verändert. Dabei stehen die von unten aufsteigenden X-Säulen für einen Überschuss der Nachfrage und die von oben fallenden 0-Säulen für einen Angebotsüberschuss. Einige wichtige Unterstützungen und Ereignisse habe ich Ihnen in der folgenden Grafik markiert.

Gut erkennen Sie die Übertreibung des Ölpreises nach unten im Januar 2016 (Ziffer 1), ausgelöst durch die Sorgen um den Zustand der chinesischen Konjunktur. Rasch ereignete sich eine Bodenbildung und eine Serie von aufsteigenden Tiefs.
Erst im Januar 2017 bildete sich ein deutlicher Widerstand bei etwa 57 Dollar und eine Korrektur, bei der die Region von 44 USD getestet und bestätigt wurde. Rasch bildete sich eine neue Unterstützungsgerade und ein deutliches Kaufsignal, als die Widerstandsgerade von unten durchbrochen wurde. Als Konsequenz daraus bildete sich eine ungewöhnlich dynamische X-Achse, die seit dem vergangenen September intakt ist. Insofern ist der Nachfrageüberschuss ungebrochen und ein Ende der Hausse beim Öl nicht in Sicht. Ein wichtiger Treiber für die Entwicklung könnte der schwache Dollar sein.

Was haben die steigenden Rohstoffe mit dem festen Euro zu tun?

Fast immer werden in den Medien die Preisänderungen von Öl und Gold mit der Dollar- Notierung erklärt – und umgekehrt ebenfalls. In der Tat können wir seit ca. 20 Jahren eine starke negative Korrelation zwischen den Rohstoffen auf der einen und dem US-Dollar auf der anderen Seite feststellen. (Dies bedeutet, dass bei steigenden Rohstoffen der Dollar fällt und umgekehrt).
Trotz der hohen Korrelation in den vergangenen Jahren halte ich die Prognose „ schwacher Dollar gleich feste Rohstoffpreise“ für eine Daumenregel und warne davor, diese bis in alle Ewigkeiten festzuschreiben.
Denn in den letzten 30 Jahren des vergangenen Jahrhunderts war diese Korrelation keinesfalls eindeutig.
Heute ist der US-Dollar nach wie vor die wichtigste Handelswährung für Rohstoffe, weshalb es natürlich einige Erklärungen für die gegenseitige Abhängigkeit gibt.
Trotzdem ist der Zusammenhang gar nicht so logisch und selbstverständlich, wie er in den Medien dargestellt wird.
Der Umrechnungsfaktor

Der wichtigste Grund für die inverse Korrelation von Dollar und Rohstoffen ist wahrscheinlich der Umrechnungsfaktor für die Produzenten/Förderer von Rohstoffen und Öl auf der Angebotsseite. Wenn der Dollar, wie derzeit zu beobachten schwächelt, gibt es auf der Gegenseite natürlich starke lokale Währungen bei den Lieferanten von Rohstoffen und Öl.
Wenn der Dollar gegenüber den lokalen Währungen der Lieferanten unter Druck gerät, werden diese versuchen, ihre Gewinnmarge aufrechtzuerhalten und den Preis anzuheben.
Ganz ähnlich verhält es sich übrigens auf der Nachfrageseite. Wenn der Importeur plötzlich den gleichen Preis wie vorher in der steigenden lokalen Währung bezahlt – und diese Währung weiter gegenüber dem Dollar aufwertet, muss der Rohstoffpreis in Dollar berechnet ebenfalls aufwerten.

Psychologie
Ein ebenfalls sehr wichtiger Grund für die negative Korrelation ist bestimmt auch ein psychologischer Faktor. Da der größte Teil der Marktteilnehmer fest davon überzeugt ist, dass bei schwachem Dollar die Rohstoffe steigen, sichern sich viele Händler mit Rohstoffen gegen einen schwachen Dollar ab. Wenn sich nun auch die Spekulanten entsprechend positionieren, ist es natürlich kein Wunder, wenn wir diesbezüglich eine sich selbst erfüllende Prophezeiung erleben.

Spekulation
seit etwa 20 Jahren investieren Anleger in großem Stil in Öl und spekulieren auf Preisänderungen. Spekulanten decken sich nicht ein, um ihren eigenen Energiebedarf zu decken, sondern aus finanziellen Überlegungen.
Dabei spielen die tiefen Zinsen und die Liquiditätsschwemme eine große Rolle.
Ölfonds und Öl-Derivate sind heute eine attraktive Alternative zu niedrig verzinsten Finanzanlagen – und außerdem eine Absicherung gegenüber dem Dollar.

Fazit: historische Korrelationen sind bestimmt wichtige Überlegungen im Gedankenspiel, wohin sich die Preise von Rohstoffen und der Dollar bewegen können.
Bitte vergessen Sie aber niemals, dass Korrelationen einmal stärker und einmal schwächer ausgeprägt sind und sich sogar total verändern können. Wichtige Parameter ändern sich häufiger, als wir Anleger uns das vorstellen können.
Ende des vergangenen Jahrhunderts hätte noch kein Mensch damit gerechnet, dass die Amerikaner demnächst Netto- Exporteur von Öl werden könnten. Oder das Ölkontrakte in lokaler chinesischer Währung gehandelt werden könnten. Oder dass heute kaum noch jemand von „Peak-Oil“ spricht.
Deswegen empfehle ich nach wie vor, sich beim Investieren möglichst nicht auf Prognosen zu verlassen. Ob Prognosen eintreffen oder nicht, ist häufig eine reine Glückssache.
Verlassen Sie sich daher auf den heutigen Preis eines Rohstoffs oder Aktie und das heutige Verhältnis der relativen Stärke der einzelnen Sektoren zueinander. Es ist kein Zufall, warum die großen Investoren in einen Rohstoff oder eine Aktie investieren – oder diese verkaufen.
Der heutige Preis einer Aktie ist der einzige und damit der beste Indikator für die Zukunft dieser Aktie.
Getreu diesem Motto handele ich auch im Premium Börsenbrief und im Rahmen meiner anderen Dienstleistungen für Sie.
Grundsätzlich sollte es uns privaten Anlegern darum gehen, möglichst in den Bereichen des Aktienmarktes engagiert zu sein, wo die großen Anleger aktiv auf der Kaufseite unterwegs sind. Dort können wir besser und sogar sicherer im Fischschwarm mit den großen investieren. Mal ganz davon abgesehen, dass in den meisten Jahren eine Renditedifferenz von etwa 40 % zwischen dem schwächsten und dem stärksten Sektor liegt.
Daher sollte es sich doch für uns lohnen, die stärksten Sektoren zu identifizieren und in diese zu investieren. Genau darum geht es mir auch in meinem Premiumbrief. Erst vor wenigen Tagen habe ich dort eine aussichtsreiche Rohstoffaktie vorgeschlagen. Hier können Sie sich informieren

Viel Erfolg mit Ihren Investitionen

Ihr Klaus Buhl

Börsenbrief mit System
Premium Börsenbrief

.

Klaus Buhl

Klaus Buhl

Mein Name ist Klaus Buhl und ich habe das Investmentgeschäft „von der Pike auf“ gelernt. Vor einigen Jahren wurde mir klar, dass „die Märkte“ nicht so funktionieren wie es uns die Finanzindustrie und die Massenmedien vorgaukeln. Mir wurde klar, daß die allermeisten Kunden mehr als nur eine clevere Strategie und guten Service erwarten neben Fairness und Loyalität - echte Unabhängigkeit sowie vollständige Transparenz der Produkte und Kosten. Deshalb habe ich vor einigen Jahren meine eigene GmbH gegründet und veröffentliche wöchentlich meinen Gratis Börsenbrief

Wie Sie profitable Gelegenheiten erkennen, nutzen und zu gewinnen machen.

Geben Sie einfach Ihre E-Mail-Adresse ein und Sie erhalten den Download direkt per E-Mail zugesendet!

Noch Fragen?

Telefon

+49 (228) 915 614 81

E-Mail

office@libra-invest.de

Büro

Adenauerallee 18-22
53113 Bonn

Weitere Blogartikel lesen

Rufen Sie an