Bankaktien auf interessantem Niveau und DAX30 weiter fest
Liebe Anlegerinnen und Anleger,
nach etwa drei Wochen in einer ungewöhnlich geringen Handelsspanne im DAX30 und den globalen Märkten nimmt die Spannung jetzt wieder zu. Einige Investoren denken sogar an die berüchtigte „Ruhe vor dem Sturm“.
Möglicherweise liegt dies an der Rede von Janet Yellen am vergangenen Freitag. Grundsätzlich ist wirklich nicht viel Neues gesagt worden und wir tappen nach wie vor im Dunkeln, ob die Zinsen erhöht werden, wann die Zinsen erhöht werden – oder es eine erneute Rolle rückwärts geben wird. Und natürlich, wie sich dies auf den DAX30 auswirken könnte.
Trotzdem haben die vergangenen Handelstage gezeigt, daß sich das Pendel ein wenig in die Richtung einer früher als erwarteten Zinsanhebung geneigt hat. Die FED-Präsidentin hat deutlich auf die gute Entwicklung bei der Beschäftigung und den positiven allgemeinen Zustand der Wirtschaft verwiesen. Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass die Zinsen frühestens nach der US Präsidentschaftswahl angehoben werden, also nicht mehr im September sondern erst im Dezember. Trotzdem halte ich die US- Wirtschaft reif für einen Zinsschritt, zumal immer deutlicher wird das die geringen Zinsen keine positiven Auswirkungen auf die Kreditnachfrage von Unternehmen und Konsumenten haben. Ganz im Gegenteil tippe ich darauf, daß die Menschen von den Notenbanken verunsichert sind und ihre Sparquoten erhöhen, um trotz der Minizinsen ihr Sparziel zu erreichen.
Nun sieht es aber so aus, als ob die maßgeblichen Handelsteilnehmer dazu eine ganz andere Meinung haben. Denn praktisch seit dem Ende der Rede von Frau Yellen stehen die zinssensitiven Sektoren der US -Börse deutlich unter Druck: Rohstoffe, Gold und Edelmetalle, der gesamten Minensektor und die Grundstoffe. Auf der anderen Seite erholen sich aktuell überraschend der Finanz- und Versicherungssektor sowie die Bankaktien, die traditionell von steigenden Zinsen profitieren.
Bankaktien überraschend fest
Sehr überraschend für die Investoren und fast unbemerkt von der Öffentlichkeit werden die US-Banken seit Wochen von der Nachfrage gelenkt. Dieser Trend hat sich seit der Rede der FED-Präsidentin sogar noch verstärkt, was ebenfalls auf früher als erwartet steigenden Zinsen deutet. Vor wenigen Tagen hat der Banksektor sogar einen wichtigen dreifachen Widerstand der P & F Technik geknackt und notiert auf dem höchsten Stand seit einem halben Jahr. Achten Sie also bitte auf den ehemaligen Widerstand bei 72, der nun zur Unterstützung werden könnte.
Zu Beginn des Jahres hatte sich im für die gesamte Börse wichtigen Bankensektor eine sehr dynamische und negative 0-Spalte gebildet. Darin spiegelte sich nicht nur die wegen der tiefen Zinsen desolaten Verfassung der Banken wider, sondern auch die Angst vor einer Rezession und dem damaligen Abwertungswettlauf von Yen und Yuan.
Doch wieder einmal typisch für die launische Börse hat sich die Stimmung im Sektor plötzlich gedreht, als kaum noch jemand einen Cent auf den Aufschwung der Bankaktien wetten wollte. Der Sinneswandel der Investoren kann mit der sich erholenden Konjunktur begründet werden, aber auch mit der Aussicht auf steigende Zinsen. (wovon die Banken grundsätzlich stark profitieren). Gestern hat sich sogar ein neues und dreifaches Kaufsignal gebildet, als die aktuelle X – -Spalte über die beiden vorher-gehenden stieg. Aus irgendwelchen Gründen ist heute die Nachfrage nach Bankaktien größer als in der jüngeren Vergangenheit. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang die große Bedeutung des bei etwa 71 Punkten überwundenen Widerstands, der nun zur wichtigen Unterstützung wird. Falls nach einem etwaigen Rücktest der Region von 71 der Sektor weiter freundlich tendiert, wonach es heute aussieht, wäre dies ein positives Signal für den gesamten Aktienmarkt.
DAX30-Bullen bleiben im Vorteil
Wie Ihnen der gelassene P & F Chart zeigt, handelt der DAX30 nach wie vor komfortabel oberhalb der Unterstützung bei 10.450 Punkten, aber innerhalb der eingezeichneten Seitwärtsbegrenzung unterhalb von 10.800. Insofern ist in den vergangenen Tagen nicht besonders viel passiert, obwohl die Aufregung in den Medien groß ist. Bitte erinnern Sie sich in diesem Zusammenhang auch daran, daß der mächtigste Indikator für den Aktienmarkt der Preis ist. Solange wir oberhalb der wichtigen Unterstützung von etwa 10.450 Punkten handeln, gibt es keinen Grund sich Sorgen zu machen und die Bullen sind eindeutig im Vorteil.
Kritisch wird es erst unterhalb von 10.450 im DAX30. Hier wurde ein mehrfaches Verkaufssignal generiert und wir müssten mit einem Test der aufsteigenden Unterstützungsgeraden rechnen. Im sehr positiven Fall und falls die Käufer den Widerstand bei etwa 10.800 knacken würden, käme das Zwischenhoch bei etwa 11.400 relativ schnell ins Zielvisier der Bullen.
Ich wünsche Ihnen einen fröhlichen Tag und viel Erfolg mit ihren Investitionen.
Herzliche Grüße aus dem Rheinland, ihr Klaus Buhl