Auch Immobilienaktien können nicht ewig fallen
Heute will ich mich kurz und aus aktuellem Anlass bei Ihnen melden. Dabei geht es mir nicht um das große Spektakel rund um den heutigen US-Arbeitsmarktbericht, der uns private Anleger nur von den wirklich wichtigen Ereignissen und dem übergeordnet wichtigen Trend ablenkt. Denn trotz und vielleicht wegen aller Skepsis ist der Aufwärtstrend der Aktien viel stärker als von den meisten Skeptikern erwartet.
Bekanntlich sind die Monate August und September bei den Anlegern sehr unbeliebt. Bei solchen Statistiken bin ich immer etwas vorsichtig und achte auf die einzelnen Ereignisse, die sie verzerrt haben könnten. Aber darum geht es mir heute nicht.
Bestimmt ist Ihnen nicht entgangen, dass die Aktienmärkte Anfang August stark durchgeschüttelt wurden und die Vola in die Höhe geschossen ist. U.a. wurde dafür eine drohende Rezession in den USA verantwortlich gemacht.
Dann aber haben sich die Kurse blitzschnell wieder erholt und der DAX hat sogar ein neues Allzeithoch generiert.
Diesmal wurde der Stimmungsumschwung mit der hohen Wahrscheinlichkeit begründet, dass die US- Notenbank FED nun sehr rasch die Zinswende einleiten wird.
Eine der wichtigsten Überlegungen für uns Investoren lautet daher, welche Branchen und Aktien davon profitieren werden.
Welche Bereiche könnten zu den größten Profiteuren zählen? Technologie- Aktien und kleine Firmen
Technologie-Aktien haben in der Vergangenheit häufig von sinkenden Zinsen profitiert, weil viele Tech-Firmen hohe Summen investieren und auf zukünftiges Wachstum setzen.
Niedrigere Zinsen reduzieren die Finanzierungskosten, wodurch Tech-Firmen leichter in Innovation und Expansion investieren können.
Vor allem werden von den Analysten bei sinkenden Zinsen die zukünftigen Gewinne höher bewertet. Dies kommt daher, das der Abzinsungseffekt (Diskontierung) schwächer wird. Da viele Wachstumsunternehmen erst in der Zukunft Gewinne erwarten, erscheint dieser zukünftige Zahlungsstrom heute attraktiver, was die Aktienkurse steigen lässt.
Vielleicht kann man es aber auch so ausdrücken: Investoren sind bereit, bei tiefen Zinsen mehr für potenzielle zukünftige Gewinne zu zahlen, da es nur wenig sinnvolle alternative Anlagen gibt.
Besonders könnten übrigens kleine (Wachstums) Firmen von sinkenden Zinsen profitieren, da kleine Firmen häufig höher verschuldet sind und weniger Gewinn erwirtschaften als ihre bereits etablierten Wettbewerber.
Achten Sie also in den kommenden Wochen auf kleine und Tech-Aktien, die wahrscheinlich stärker profitieren als die heute üblichen Verdächtigen und die fabelhaften sieben Aktien.
interessant werden könnten auch spezielle ETFs, die kleine (Tech) Aktien investieren. Auch die Sektoren Gesundheit und Biotech könnten spannend werden.
Kleine Technologie-Aktien profitieren besonders von fallenden Zinsen aus mehreren Gründen:
1. Kapitalbeschaffung wird günstiger: Technologieunternehmen, vor allem Start-ups und kleinere Firmen, sind oft stark auf Fremdfinanzierung angewiesen. Niedrigere Zinsen senken die Finanzierungskosten, wodurch es für diese Unternehmen einfacher und günstiger wird, Kredite aufzunehmen oder Kapital für Wachstum und Innovationen zu beschaffen.
2. Höhere Bewertungen: Die Bewertungen von Technologieunternehmen basieren oft auf zukünftigen Cashflows. Niedrigere Zinsen führen dazu, dass diese zukünftigen Erträge stärker diskontiert werden, was die gegenwärtigen Unternehmensbewertungen steigen lässt. Das begünstigt vor allem kleinere Unternehmen, die oft noch keine Gewinne erwirtschaften, aber hohe Wachstumsaussichten haben.
3. Investoren suchen höhere Renditen: In Zeiten fallender Zinsen suchen Investoren nach alternativen Anlagen mit höheren Renditechancen. Da kleine Technologieunternehmen oft hohe Wachstumsraten versprechen, ziehen sie verstärkt Kapital von Investoren an, die auf langfristige Wertsteigerungen setzen.
Durch diesen Mix aus besseren Finanzierungsbedingungen, steigenden Bewertungen und wachsendem Interesse von Investoren profitieren kleine Technologieaktien besonders stark von einem Niedrigzinsumfeld.
Bitte sprechen Sie mich einfach an, falls Sie sich dafür interessieren.
Immobilienaktien könnten sich weiterhin gut entwickeln
Neben dem Bankensektor ist wahrscheinlich kein Wirtschaftssektor so zinsempfindlich wie der der Immobilien.
Immobilienaktien profitieren von sinkenden Zinsen, da fallende Zinsen die Finanzierungskosten senken.
Günstigere Kredite ermöglichen es, neue Projekte zu finanzieren, bestehende Schulden zu refinanzieren und die Margen zu verbessern.
Im DAX konnten Sie das in den vergangenen Jahren spektakulär bei der Vonovia SE beobachten. Diese ist allerdings sehr hoch verschuldet und litt damals doppelt an den steigenden Zinsen und der Abwertung im Immobilienportfolio.
Heute aber läuft es genau umgekehrt. Die Zinslast verringert sich und die Wertberichtigungen im Portfolio sind wahrscheinlich beendet.
Der folgende Chart zeigt Ihnen die Entwicklung der Vonovia in den vergangenen fünf Jahren.
Traderfox
Dennoch scheint die Vonovia SE ihre Bodenbildung abgeschlossen haben und jetzt nach oben hin auszubrechen.
Übrigens ist das keine Kaufempfehlung, ich denke, es gibt spannendere Titel. Aber der Verlauf der Aktie zeigt gut den Einfluss der sich verändernden Zinsen. Dennoch gibt es immer mehrere weitere Einflüsse neben dem Zinsniveau.
Erst gestern habe ich im Premium Brief eine relativ kleine Immobilienfirma empfohlen, die ich als Profiteur der sinkenden Finanzierungskosten sehe und der ich noch weiteres Potenzial zutraue.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihren Positionen, einen schönen Tag und natürlich ein wunderbares Wochenende.
Bitte zögern Sie nicht, falls Sie Fragen an mich haben oder sich für ein individuelles und globales Depot mit verschiedenen ETF`s verschiedener starker Länder und Regionen interessieren. Natürlich genau abgestimmt auf Ihre Persönlichkeit und Ihre persönliche Risikotragfähigkeit.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihren Positionen, einen schönen Tag und natürlich ein wunderbares Wochenende.
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Klaus Buhl
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