Transportaktien und Ölpreis ohne klare Richtung
Liebe Anlegerinnen und Anleger,
Während in den Medien diskutiert wird, ob sich die Geschichte des vergangenen Jahres bzw. des schwachen Sommers wiederholt, hat sich der Preis für das amerikanische Rohöl der Sorte WTI still und heimlich über die negative Widerstandsgerade geschoben.
Damit handeln wir heute wieder auf dem Preisniveau des vergangenen Frühjahrs.
Damals bäumte sich der Ölpreis noch einmal kurz auf, nur um dann in Verbindung mit der Panik um die konjunkturelle Situation in China förmlich einzubrechen. Erst Kurse von etwa 27 US-Dollar wurden als Übertreibung angesehen und die Leerverkäufer begannen, ihre Positionen einzudecken.
Rasch bildete sich eine positive Unterstützungsgerade und vor wenigen Tagen wurde sogar die negative Widerstandsgerade bei 42 übersprungen. Nun kann aus Sicht der P & F Charts nicht mehr von einem Abwärtstrend gesprochen werden und ein Test des deutlichen Widerstands bei etwa 50 $ ist wahrscheinlich. Darauf deutet auch das jüngste Kaufsignal, welches sich bildete als die aktuelle X- Spalte bei 42 USD die vorhergehende überstieg. Nach einem Pullback von oben auf die neue Unterstützung bei etwa 42, gehe ich davon aus, dass die Bullen auch das markante Zwischenhoch aus dem Mai 2015 sehen wollen.
Da der Ölpreis trotz (oder gerade wegen?) aller Bedenken und Ängste der Marktteilnehmer in einem stabilen Aufwärtstrend verläuft, gehe ich davon aus, dass sich nach einer kurzen Konsolidierung der Aktien diese weiter erholt werden.
Transportaktien atmen aus
Da die internationalen Indizes – von außen betrachtet – keine klaren Signale geben und bestenfalls seitwärts tendieren, lohnt sich heute ein Blick auf die konjunktursensitiven Transportaktien. Bekanntlich laufen diese häufig in kritischen Situationen vor den übergeordneten Indizes.
Wie Ihnen der gelassene P & F Chart zeigt, haben die Transportaktien schon vor den anderen Indizes ihren Aufwärtstrend aufgenommen. Kurse unterhalb von 6. 500 wurden abgelehnt und es etablierte sich eine steigende Aufwärtstrendgerade. Erst im April geriet der Trend ins Stocken und es bildete sich eine Seitwärtsbewegung zwischen 7.600 und 8.100 Punkten.
Vor dem Hintergrund der dynamischen Rallye seit Jahresanfang ist die aktuelle Seitwärtsbewegung kein Aufreger, sondern vielmehr eine normale Konsolidierung – vor allem da sie sich exakt in der Umgebung der 200- Tage- Linie abspielt. Wichtig für die Investoren ist es nun, die untere Begrenzung der Seitwärtsbewegung bei 7.650 zu verteidigen. Unterhalb von diesem Niveau würde ein Verkaufssignal der P & F Technik ausgelöst, welches auch den mittelfristigen Aufwärtstrend in Gefahr bringen würde. Erst unterhalb dieser Geraden, also bei etwa 7.500 Punkten, würden sich negative Auswirkungen der Transportaktien auf die anderen Sektoren bemerkbar machen.
Bis dahin würde ich die aktuelle Kursbewegung als Konsolidierung und üblichen Ausdruck einer Neu- Orientierung der Anleger interpretieren.
Viel Glück mit Ihren Anlagen und herzliche Grüße von Ihrem Berater
Klaus Buhl aus Bonn