Transportaktien sind konjunkturanfällig und konsolidieren bereits
Liebe Anlegerinnen und Anleger,
dies ist wirklich keine langweilige Börsenwoche. Nachdem wir etwas mehr Klarheit über die Austrittspläne des vereinigten Königreiches aus der EU haben, die US-Banken hervorragende Quartalsberichte vorgelegt haben, nähert sich nun die mit Spannung erwartete Ämterübergabe in Washington. Kein Wunder, das sich in den vergangenen Tagen kaum jemand zu weit aus dem Fenster lehnen wollte. Ein Anzeichen dafür ist der wichtige Widerstand des Dow Jones bei 20.000 Punkten, der bisher nicht genommen werden konnte. Wie üblich gab es ein großes Medienspektakel um das bekannteste Aktienbarometer der Welt, obwohl dieses nicht den Aktienmarkt spiegelt und auch für uns private Anleger keine große Bedeutung hat. Dieser Indikator enthält gerade einmal 30 Werte, wird fragwürdig berechnet und zeigt Ihnen keinesfalls, was wirklich in der Breite des Marktes und den unterschiedlichen Sektoren geschieht.
Viel wichtiger als die engmaschige Beobachtung der bekannten Indizes ist die Analyse des so genannten „inneren Marktes“ mit seinen systematischen Eigenschaften sowie den überhitzten und überverkauften Zonen. Während die Massenmedien uns aktuell mit dem Kampf der Bullen und Bären um die Marke von 20.000 im Dow ablenken, zeigt schon der schnelle Blick auf den inneren Markt, wie überhitzt und korrekturanfällig der Aktienmarkt ist.
Transportaktien befinden sich bereits in der Konsolidierung
Wie eingangs erwähnt, ist die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Punkten im Dow-Jones Index ein wichtiger aktueller Widerstand. Deutlich wird die nachlassende Dynamik der Bullen auch beim Blick auf den wichtigen Sektor der Transportaktien. Wie Sie wissen, tendieren diese Zykliker vor allem zu Beginn einer Konjunkturerholung sehr fest, erreichen ihren Höhepunkt aber meist vor den bekannten übergeordneten Indizes. Entsprechend deutet der folgende Chart der Transportaktien auf den baldigen Beginn einer Konsolidierung im breiten Markt hin.

Nach der ungewöhnlich dynamischen Rallye von ca. 1.500 Punkten wird der Widerstand für die Bullen größer. Es bildete sich eine harmlose 0-Spalte, dann eine kurze Gegenbewegung und erneut eine Schwächephase. Jetzt notiert die wichtige Branche der Transportaktien übrigens exakt auf der 50- Tage- Linie und testet diese wichtige Unterstützung (hier nicht eingezeichnet). Sollte der Sektor unter die wichtige Unterstützung bei 9.500 rutschen, wäre der Weg nach unten frei bis in die Gegend des viele Monate gültigen ehemaligen Widerstands bei 8.300 Punkten. In diesem Fall muss auch in den übrigen Sektoren und im breiten Markt mit einer Korrektur gerechnet werden.
Eine Konsolidierung des Marktes könnte also bereits begonnen haben, obwohl diese bei der Betrachtung der bekannten Indizes wie dem Dow Jones und dem S & P 500 Index noch nicht zu erkennen ist. Fundamentale Gründe dafür müssen nicht gesucht werden, da die Märkte dazu neigen, zwischen ihren überkauften und überverkauften Zuständen hin- und her zu pendeln. Fundamentaler Risiken aufzuzählen, wäre aber natürlich heute nicht schwer. Persönlich tippe ich darauf, dass die Märkte den „Trunpfaktor“ als zu hoch einschätzen. Und die Risiken, zum Beispiel die geplanten weiteren Zinserhöhungen durch die US-Notenbank FED, als zu gering.
Viel Erfolg mit ihren Positionen und herzliche Grüße aus dem Rheinland von Ihrem fairen Berater
Ihr Klaus Buhl