Transportaktien geben wieder Warnsignale
Nur von außen betrachtet erinnern die wichtigsten Indizes an eine völlig normale und gesunde Konsolidierung. Wenn man sich aber einzelne Sektoren wie die Transportaktien genauer ansieht, schadet eine größer als übliche Vorsicht nicht. Denn nicht nur der Transportsektor weicht von innen her auf, auch die hochgelobten und in den meisten Depots übergewichteten Gesundheitsaktien geraten unter systematischen Verkaufsdruck.
Liebe Anlegerinnen und Anleger,
in den vergangenen Tagen drehte sich wieder einmal fast alles um die „unendliche Geschichte“ der Schuldenproblematik Griechenlands. Nun aber machen sich seit längerer Zeit auch die Amerikaner Sorgen, welche Konsequenzen eine griechische Staatspleite für ihre Wirtschaft haben könnte. Denn besonders schwungvoll ist die Erholung der US- Wirtschaft bekanntlich nicht. Gedämpft wird diese nach dem harten Winter durch den festen Dollar, der die Export- Möglichkeiten der US- Industrie bremst, während der schwache Euro umgekehrt als Konjunkturprogramm für die europäische Wirtschaft wirkt. Da ist es kein Wunder, dass die amerikanische Wirtschaft praktisch stagniert und es mittlerweile fast (gefährlicher?) Konsens in den Medien ist, dass in diesem Sommer keine Zinserhöhung zu erwarten sei. Diese Debatte stützt zwar das Bullenlager. Übergeordnet wäre es mir aber lieber, wenn wir endlich einen weltweiten positiven Konjunkturimpuls erleben würden.
Doch danach sieht es derzeit leider nicht aus. Ablesen können Sie das nicht nur in den seit Monaten per Saldo fast auf der Stelle tretenden US-Börsen, sondern auch am schwachen Transportsektor. Wie hier schon mehrfach beschrieben, sollten in einem freundlichen Börsenumfeld die wichtigen Transportaktien den traditionellen Dow Jones Composite Index bestätigen, der neben den Industrie- Aktien und den Versorgern auch die Transport-Titel enthält. Doch davon kann im Augenblick keine Rede sein, wie Ihnen die Diskrepanz der beiden Indizes in der folgenden Grafik zeigt.
Quelle: stockcharts.com
Sehr gut erkennen Sie im rechten Bereich, wie deutlich seit März die beiden Indizes auseinander laufen. Dies mag zwar teilweise den jüngsten Schwankungen des Ölpreises geschuldet sein – auf jeden Fall würde ich die Diskrepanz in der Performance der beiden Indizes als Warnzeichen interpretieren. Denn immerhin verschlechtert sich seit Wochen ganz systematisch auch der Risikoindikator des inneren Marktes. Ein gutes Beispiel dafür ist der äußerlich sehr positive Gesundheitssektor, der aber von innen her deutlich aufweicht.
Viel Erfolg und herzliche Grüße aus dem Rheinland von
Ihrem fairen Berater Klaus Buhl