Staatsanleihen
Wenn Staaten Kredite brauchen.
Staatsanleihen, auch Staatsobligationen genannt, sind in den letzten Wochen und Monaten immer wieder in den Schlagzeilen der Medien aufgetaucht.
Gerade in der Wirtschaftskrise, wo Länder wie Griechenland, Portugal, Spanien dicht vor der Zahlungsunfähigkeit standen oder immer noch stehen, begann man in Deutschland Staatsanleihen dieser Länder zu kaufen, um deren Zahlungsfähigkeit zu garantieren.
Geldanlage mit Chancen und Risiken
Staatsanleihen sind Schuldverschreibungen des Staates oder der öffentlichen Hand mit einer in der Regel relativ geringen Laufzeit und vergleichbar mit Anleihen großer Unternehmen.
Der Käufer einer Staats- oder Unternehmensanleihe gibt dem Staat oder der Unternehmung einen Kredit, der nach einer vorher vereinbarten Zeitdauer samt Zinsen vom Kreditnehmer zurück zu bezahlen ist.
Die zu bezahlenden Zinsen sind allerdings bei Staats- und Unternehmensanleihen wesentlich höher als die Zinsen für ein Sparbuch. Da Staatsanleihen an der Börse handelbar sind, können sie jederzeit wieder verkauft werden.
Die Höhe der Zinsen ist bei Staatsanleihen immer fest garantiert, während die Zahlung der Zinsen in der Regel einmal im Jahr erfolgt.
Darauf muss der Anleger achten – Chancen und Risiken
Staatsanleihen haben im Gegensatz zum Sparbuch ein Ausfallrisiko, denn der Ausgeber könnte im Verlauf des Vertrages zahlungsunfähig werden. Dies gilt sowohl für Unternehmen als auch für Staaten. In diesem Fall hätte der Inhaber der Staatsanleihe keine Möglichkeit mehr, sein Geld zurück zu bekommen.
Nicht vergessen sollte der Anleger, dass Staatsanleihen in der jeweiligen Landeswährung zurückbezahlt werden, womit zusätzlich ein Währungsrisiko besteht, aber auch eine Chance auf Währungsgewinne.
Allgemein gilt bei Staatsanleihen, dass der Anleger immer darauf achten sollte, welcher Staat die Staatsanleihe herausgegeben hat. Weiter unten in diesem Text wird noch näher auf die Bewertung bezüglich der Bonität des ausgebenden Staates von Staatsanleihen eingegangen, die dem Anleger zeigt, wie sicher eine Staatsanleihe ist.
Durch diese Bewertung kann der Anleger entscheiden, ob das Risiko beim Emittenten der Staatsanleihe zu investieren eher groß oder eher klein ist.
Einschätzung der Bonität des Emittenten
Das Ausfallrisiko von Staatsanleihen wird nach verschiedenen Kriterien von Rating-Agenturen geschätzt. Das bedeutet, die Bonität des Staates, der die Staatsanleihen ausgibt, wird bewertet.
Allerdings ist das Prinzip der Schätzung einiger dieser Agenturen in letzter Zeit in die Kritik geraten. So steht der Verdacht im Raum, dass diese Spekulationen gegen Staaten unterstützen und im Dienst großer Hedgefonds handeln.
Die Höhe der Zinsen ist abhängig von der Bonität des Emittenten
Die Höhe der Zinsen, zu denen sich der Staat Geld leihen kann, hängt also von dieser Einschätzung bzw. Bewertung ab. Wird die Zahlungsfähigkeit des ausgebenden Staates schlecht bewertet, muss er einen Risikoaufschlag auf seine Staatsanleihen bezahlen, wie dies bei Griechenland und anderen europäischen Ländern derzeit der Fall ist.
Würde Griechenland oder eines der anderen Länder, die Staatsanleihen ausgegeben haben, bankrottgehen, könnten sie weder Zinsen noch das ihnen geliehene Geld im vollen Umfang zurückbezahlen.
Die Risiken bei Staatsanleihen aus der EU-Zone
Das Risiko eines Staatsbankrotts in der EU-Zone ist mittlerweile sehr gering, da die Mitgliedstaaten der EU mittlerweile in Form eines gewaltigen Rettungsschirms bereit sind, füreinander einzustehen.
Vermutlich sind deswegen Staatsanleihen aus der Euro-Zone in den nächsten Jahren eine sichere Geldanlage, die auch lukrative Renditen einbringen können.
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