Ölaktien zeigen relative Stärke
Liebe Anlegerinnen und Anleger,
nicht zuletzt das TV-Duell der beiden Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl hat erneut das Interesse der Investoren auf die Ölaktien gelenkt, die mutmaßlich vom Wahlausgang beeinflusst werden. Energie- und Ölaktien zählen traditionell zu den Sektoren, die von einem republikanischen Präsidenten profitieren, da diese als „liberal und börsenfreundlich“ eingestuft werden. Wegen der gestern überraschend verkündeten Senkung der Fördermenge steht jetzt natürlich die Ölaktien im Fokus der Anleger, die ohnehin schon zu den relativ stärksten Aktien der US-Börse gehören. Da relative Stärke meist länger andauert als viele Investoren vermuten, und meist von wichtigen und übergeordneten konjunkturellen Ursachen befeuert wird, ist es stets lukrativ sich in den relativ stärksten Sektoren zu engagieren.
Die folgende Grafik zeigt Ihnen den gelassenen P & F Chart der wichtigsten an der New Yorker Börse gehandelten Ölaktien. Obwohl es Ihnen dieser Chart nicht zeigt, sind gestern die Ölaktien in einer heftigen Reaktion von ihrer wichtigen 200-Tage-Linie nach oben bis an ihre 50-Tage-Linie gespurtet. Dies könnte ein wichtiger Hinweis sein, daß der kurzfristige Seitwärtstrend zwischen 1.070 und 1.170 schon bald beendet und nach oben aufgelöst wird.
Deutlich zeigt der Chart die positive Reaktion der Ölaktien auf die Stabilisierung des Ölpreises im Februar (Ziffer 2 im linken Bereich der Grafik). Wegen der hohen positiven Korrelation zwischen Öl und Aktien wurde die Erholung der globalen Aktienmärkte vom Ölsektor eingeleitet und angeführt. Dieser Zusammenhang zwischen festem Ölpreis und stabilen Aktien gilt übrigens auch heute noch. Rasch bildete sich eine aufsteigende Unterstützungsgerade, die erst vor wenigen Tagen bei 1.100 Punkten erneut ernsthaft getestet wurde.
Obwohl diese wichtige Unterstützungsgerade schon knapp unterbrochen war, konnten die Bullen im Ölsektor den eingezeichneten Seitwärtstrend, der im April aufgenommen wurde, verteidigen. Erst in dieser Woche bildete sich ein Verkaufssignal, als die rechts stehende negative 0-Spalte bei 1.100 Punkten unter die vorhergehende wanderte. Dies bedeutet, dass auf diesem Niveau der Druck der Verkäufer größer als vorher war. Umso überraschender ist natürlich die gestrige sehr positive X- Spalte. Nun kommt es darauf an, dass diese die noch sehr junge Abwärtstrendgerade überspringen und den oberen Bereich des Seitwärtstrends testet. Natürlich darf man den Tag nicht vor dem Abend loben, aber von der gestern von der OPEC verkündeten Kürzung der Förderquoten wird meiner Meinung nach ein starker Impuls ausgehen. Wegen der bisher anhaltend hohen relativen Stärke des Sektors gehe ich davon aus, daß die Ölaktien neuen Schub erhalten und die starke Widerstandszone zwischen 1.180 und 1.190 überbieten werden.
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Mit herzlichen Grüßen
Ihr fairer Berater Klaus Buhl