BLOGBEITRAG

Gute Aktienjahre enden gut

Liebe Anlegerinnen und Anleger,

ein gutes Aktienjahr mündet jetzt unerbittlich auf die Zielgerade. Als passionierter Rennradler und ehemaliger aktiver Radrennfahrer sehe ich den roten „Teufelslappen“, der bei der Tour de France den letzten Kilometer der Etappe ankündigt, schon vor mir.
Obwohl trotz der Durststrecke der vergangenen Wochen vor allem in Deutschland und Europa ein gutes Börsenjahr (bisher) hinter uns liegt, haben mich in den vergangenen Tagen einige Kunden gefragt, ob ich trotzdem auf eine Jahresendrallye tippe?

Grundsätzlich befinden wir Börsianer uns immerhin in der saisonal betrachtet besten Jahreszeit. Auf der anderen Seite verringert sich die Hoffnung auf schnelle sozialpolitische und wirtschaftliche Reformen immer deutlicher und lähmende Resignation breitet sich aus. Aber genau dieser zunehmende Pessimismus und die fehlende Euphorie könnte das Zünglein an der Waage sein und die Jahresendrally initiieren. Die aktuell günstigen Bewertungen deutscher Aktien würden einen guten Lauf der Kurse zum Jahresende absolut rechtfertigen.

Immerhin wäre es nicht das erste Mal, dass deutsche Aktien genau dann gut performen, wenn ihnen fast niemand mehr etwas zutraut.
Daher bleibe ich optimistisch für den weiteren Jahresverlauf, obwohl ich kein großer Freund von Prognosen bin und mich lieber auf relative Stärke und gute Diversifizierung konzentriere.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr fairer Berater,

PS: Die US-Märkte sind in vielen Segmenten inzwischen überbewertet. Chancen mit vertretbarem Risiko ergeben sich immer wieder in unterschiedlichen Sektoren durch gezieltes Stockpicking. Wer daneben greift, zahlt schnell drauf.

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Saisonaler Rückenwind verstärkt sich

Bereits mehrfach habe ich hier über saisonale Muster und deren Tücken geschrieben, die selbstverständlich immer nur eine durchschnittliche Betrachtung sind, von denen das aktuelle Jahr empfindlich abweichen kann.

Saisonalitäten sind eines der ältesten Muster an den Finanzmärkten – und zugleich eines der meist missverstandenen. Viele Anleger kennen das Sprichwort „Sell in May and go away“ oder den Begriff „Jahresendrallye“. Tatsächlich zeigen historische Daten: Die Monate November bis Januar gehören im Durchschnitt zu den stärksten Perioden des Jahres. Das hat mehrere Gründe. Zum einen sind viele Unsicherheiten wie Quartalszahlen oder politische Entscheidungen im Herbst bereits überstanden.

Zum anderen spielt Psychologie eine Rolle: Fondsmanager wollen zum Jahresende gut aussehen („Window Dressing“), und einige Investoren investieren Boni oder Weihnachtsgeld, was frisches Kapital in den Markt bringt.

Doch wie verlässlich ist dieses Muster in Jahren, in denen der Markt zuvor schon sehr gut gelaufen ist – so wie aktuell? Hier lohnt ein Blick auf vergangene Zyklen.
Historisch zeigt sich: Starke Jahre enden oft stark. Wenn Aktien bis November bereits deutlich im Plus lagen, folgten erstaunlich häufig weitere Gewinne bis Jahresende. Das hängt damit zusammen, dass Trends sich meist fortsetzen solange keine externen Schocks auftreten.

Zudem geraten Anleger, die bisher unterinvestiert waren, im Herbst unter FOMO-Druck („Fear of Missing Out“) und steigen verspätet ein, was den Kursanstieg befeuert.

Dennoch ist Saisonalität kein Naturgesetz. In Jahren, in denen die Bewertungen sehr hoch waren oder die Zinsen schnell gestiegen sind, kam es häufig im Herbst zu Schwächephasen. Märkte schauen nicht auf den Kalender, sondern auf zukünftige Gewinne und Erwartungen.
Wenn die Gewinne der Unternehmen wachsen und die Zinsen stabil bleiben, ist die Chance einer Jahresendrallye hoch – selbst nach einem starken Jahr wie das aktuelle.

Wenn jedoch bereits viel Optimismus eingepreist ist, wird die Luft dünner, und selbst kleine Enttäuschungen können zu Gewinnmitnahmen führen.

Was bedeutet das für Privatanleger? Saisonalitäten sind nützlicher „Rückenwind“, aber kein Grund, blind zu kaufen. Sie funktionieren gut, wenn sie mit der fundamentalen Lage und dem übergeordneten Trend übereinstimmen.
Aktuell spricht einiges dafür, dass die positive Grundstimmung anhalten könnte.

Kurz gesagt: Die Chance auf eine Jahresendrallye ist intakt, aber nicht garantiert. Daher sollten wir Investoren optimistisch, aber nicht sorglos sein.

Sowohl im Premium Börsenbrief als auch bei den meisten Kunden der individuellen Depotbetreuung habe ich dem Rechnung getragen und die Aktienquote vor allem in den relativ stärksten Sektoren angehoben.

 

Der DAX läuft noch seitwärts ….

Seit seinem zyklischen Hoch im Juli war mit passiven Investments im DAX kaum noch ein Blumentopf zu holen, obwohl es selbstverständlich einige sehr interessante und starke Aktien gab. Insgesamt tritt der Leitindex jedoch seit dem Frühsommer unter mehr oder weniger großen Schwankungen auf der Stelle.

Abbildung: DAX im Jahresverlauf (Quelle: Stockcharts.com)

Meist ging dem Lager der Bullen bei etwa 24.500 Punkten die Puste aus, während bei 23.400 neue Käufer angelockt wurden und die Leerverkäufer ihre Positionen eindecken mussten.
Das Kräfteverhältnis scheint gut ausgeglichen und derzeit spielt die Musik offensichtlich in anderen Indizes wie z.B. an der Nasdaq und der NYSE. Trotz des Währungsrisikos wegen des im Jahresverlauf schwachen US-Dollar erscheinen mir Positionen an der US-Börse derzeit attraktiver. mal davon abgesehen, dass sich die US-Währung gerade stabilsiiert und auch eine Chance sein kann.
Attraktiv erscheinen mir Tech-Werte der zweiten Reihe und Nachzügler, die nicht sofort mit KI in Verbindung gebracht werden wie zB. John Deere.
Aber auch die Sektoren Pharma und Gesundheit gewinnen gerade an relativer Stärker und sind häufig nicht hoch bewertet.

Auch in der individuellen Anlage- und Depotplanung mit meinen Kunden betrachte ich gerade sehr genau, in welchen Branchen sich jetzt weitere Investitionen oder umgekehrt Gewinnmitnahmen lohnen könnten. Bitte melden Sie sich bei mir, falls Sie sich für eine individuelle Anlageberatung ohne Ausgabeaufschläge interesssieren.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Adventssonntag und viel Erfolg mit Ihren Positionen.

Bitte zögern Sie nicht, falls Sie Fragen an mich haben.

Ihr Klaus Buhl

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Bild von Klaus Buhl

Klaus Buhl

Mein Name ist Klaus Buhl und ich habe das Investmentgeschäft „von der Pike auf“ gelernt. Vor einigen Jahren wurde mir klar, dass „die Märkte“ nicht so funktionieren wie es uns die Finanzindustrie und die Massenmedien vorgaukeln. Mir wurde klar, daß die allermeisten Kunden mehr als nur eine clevere Strategie und guten Service erwarten neben Fairness und Loyalität - echte Unabhängigkeit sowie vollständige Transparenz der Produkte und Kosten. Deshalb habe ich vor einigen Jahren meine eigene GmbH gegründet und veröffentliche wöchentlich meinen Gratis Börsenbrief

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