Bestimmt haben Sie schon von der mehr oder weniger originellen Börsenregel gehört, dass man Investieren soll, „wenn die Kanonen donnern“. Oder wenigstens kaufen, wenn die Preise fallen – also genau wie im Discounter.
Doch soll man wirklich jeden Kursrückschlag ausnutzen und kaufen? Also auch das sprichwörtliche fallende Messer auffangen?
Wohl eher nicht.
Denn an der Börse ist nicht jeder Preisrückgang automatisch eine gute Gelegenheit.
Ein aktuelles Beispiel ist die Allianz Versicherung, immerhin eine der beliebtesten Aktien am deutschen Kurszettel – obwohl sie sich in den vergangenen Jahren bestenfalls durchschnittlich entwickelt hat.
Was ist passiert? In den USA ermittelt die Börsenaufsicht SEC und das Finanzministerium gegen eine Allianz-Tochter. Diese hat einen angeblich konservativen Hedgefonds für eine Pensionskasse gemanaged – und an die Wand gefahren.
Als die Pandemie kam, explodierte das mit Optionen vollgeladene Portfolio des Fonds und es entstand ein Schaden von etwa 4 Mrd. USD. Zusätzlich droht noch Schadensersatz von etwa 2 Mrd.
Das ist ein Haufen Geld. Mittlerweile hat die Allianz aber etwa die genannten 6 Mrd. bereits an Marktkapitalisierung verloren und könnte nun ein Schnäppchen sein.
Selbstverständlich kann diese Rechnung aufgehen. Fraglich ist aber, wie lange das dauern wird und ob die eigenen Nerven gut genug sind.
Z.B. wenn die hohen Schadensersatzforderungen des US-Rechts in astronomische Höhen tendieren. Oder sich der Rechtsstreit jahrelang wie Kaugummi hinzieht und die Unsicherheit hoch bleibt.
Deshalb wäre ich heute bei der Allianz Aktie sehr vorsichtig.
Fast immer ist es sinnvoller, in starke Aktien zu investieren.
Gerne helfe ich dabei, diese zu identifizieren.
Beste Grüße vom fairen Vermögensberater Klaus Buhl
#börse #finance