Liebe Investoren,
eigentlich verfügen wir in Deutschland derzeit nicht über die geeigneten Temperaturen, um uns über die allgemeine Kursentwicklung, den DAX und den Shanghai Index den Kopf zu zerbrechen.
Da es aber so aussieht als ob im Augenblick an den Börsen wichtige Weichen gestellt würden, sollten wir trotz der Hitze einen Blick auf die Kurse und den heimischen DAX riskieren.
Es ist kein Geheimnis, dass der DAX ähnlich deutlich wie der Shanghai Index am von der US-Regierung angezettelten Handelskrieg leidet.
Sicherlich ist es kein Zufall, dass der wichtigste deutsche Aktienindex mittlerweile etwa 7 % unter seinem Hoch und der chinesische Shanghai Index sogar 20 %.
Dies ist insofern kein Wunder, da beide zugehörigen Volkswirtschaften extrem globalisiert sind und als sehr exportsensitiv gelten.
Alleine der gestrige sehr schwache Börsentag in Deutschland ist der Angst vor einer Eskalierung des Handelskonflikts zuzuschreiben. Ausgelöst wurden die Kursverluste durch die Androhung der Regierung in Peking, weitere Gegenmaßnahmen mit einem Volumen von 60 Milliarden USD zu erheben, falls die Trump seine jüngsten Drohungen von neuerlichen Strafzöllen umsetzen sollte.
Insofern ist es auch kein Wunder, dass der hochgradig mit dem DAX korrelierte deutsche ifo- Konjunkturindex mittlerweile 8 Rückschläge in Folge verkraften musste. Dies alleine ist natürlich noch längst kein Verkaufssignal. Bitte bedenken Sie aber, dass Börsenindizes als sehr zuverlässige Konjunktur- Indikatoren gelten und grundsätzlich etwa 6 Monate vor einer messbaren Abkühlung der Konjunktur allmählich „abtauchen“.
Zufall oder Abkühlung der Konjunktur in Sicht?
Wie gewöhnlich will ich mich hier nicht als Crash-Prophet oder Pessimist gerieren. Schließlich halte ich nicht viel von Untergangs-Szenarien und will keinesfalls als stets pessimistisches Orakel gelten, welches alle paar Jahre mal Recht bekommt – wenn es zufällig einen Crash gibt. Denn leider müssen wir Anleger uns immer wieder vor Augen führen, dass Konsolidierungen und sogar heftige Turbulenzen genauso zum Börsengeschehen gehören wie der aktuelle und nach wie vor intakte Kursaufschwung.
Da es keinen besseren Indikator gibt als den Preis eines Index, also das Ergebnis des Kampfes zwischen Angebot und Nachfrage, zeige ich Ihnen hier den besonnenen P & F Chart für den übrigens wenig repräsentativen DAX.
Wie Sie sehen, sah es in den vergangenen Tagen zunächst sehr gut für uns Anleger aus, als der DAX aus der an ein Dreieck erinnernden Formation nach oben hin ausbrach. Dann kam es jedoch anders als erhofft und es bildete sich (ganz rechts) eine negative 0 –Spalte, die sogar in einem neuen Verkaufssignal mündete. Ein Verkaufssignal erkennen Sie daran, dass die vorhergehende negative 0- Spalte nach unten hin unterboten wird. Im aktuellen Fall sitzt der DAX fast exakt auf der positiven Juli- Unterstützungsgerade und scheint diese sogar zu durchschlagen. Dann wäre der Weg nach unten frei bis in die Gegend von etwa 12.150 Punkten. Sollte auch hier der Druck der Verkäufer hoch bleiben, müssen wir sogar mit einem Test des April-Tiefs bei 11.750 rechnen.
Selbstverständlich wäre auch dies noch längst keine Katastrophe und zu Beginn der saisonal schwächsten Zeit des Jahres noch nicht einmal sehr unwahrscheinlich.
Umgekehrt sehr positiv wäre ein schnelles und erneutes Kaufsignal oberhalb von 12.850 Punkten.
Übrigens ist ein Kaufsignal in der P & F Technik dadurch charakterisiert, dass der aktuelle Druck der Käufer an einem bestimmten Punkt höher ist als beim letzten Anlauf. Im konkreten Fall müssten die Bullen den Kurs also über die vergangene positive X-Säule bei 12.850 treiben. Dazwischen läge aber noch der dreifache Widerstand bei 12.750. Kein einfacher Job also für uns Anleger, insbesondere da die aktuelle 0-Spalte den systematischen Vorteil der Bären signalisiert.
China-Aktien auf wichtigem Niveau
Noch viel stärker mit dem Rücken zur Wand stehen allerdings die chinesischen Anleger. Der Shanghai Index hat sich schon sehr gefährlich dem bedeutenden Tief des Frühjahrs 2016 angenähert, welches nun als wichtige Unterstützung wirkt.
Beschleunigt hat sich die Abwärtsbewegung im Mai nach der Unterschreitung der wichtigen Region von 3000 Punkten.
Zwar konnten die Bullen ein wenig nach Luft schnappen und vorübergehend eine X-Spalte bilden. Mittlerweile sind aber wieder die Bären im Vorteil, was Sie an der negativen 0-Spalte ganz rechts sehen. Behalten Sie also bitte das Niveau von 2.600 in den kommenden Sommermonaten sehr gut im Blick. Unterhalb davon könnte es schnell weiter bergab gehen. Übrigens auch mit entsprechenden Nebenwirkungen nicht nur für unseren DAX, sondern auch für die asiatischen Indizes und die Börsen der Schwellenländer. Auch diese sind nämlich sehr konjunktursensible und mit den genannten Indizes hoch korreliert.
Da Ihnen diese Art der Anlage- Philosophie wahrscheinlich zusagt – immerhin lesen Sie schon einige Zeit meinen Newsletter – will ich Sie gerne auf meine Dienstleistungen der Anlageberatung, Vermögensverwaltung unter Haftungsdach und natürlich meinen Premiumbörsenbrief hinweisen. Hier orientiere ich mich jeweils an den systematischen P & F Charts und an den relativ betrachtet stärksten Börsen und Sektoren.
Nun wünsche ich Ihnen ein erholsames und nicht zu heißes Wochenende, ebenfalls natürlich viel Erfolg mit ihren Investitionen.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr fairer Berater Klaus Buhl
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