Dow Jones wieder oberhalb von 18.000 Punkten
den meisten Anleger bereiteten die wichtigsten Indizes in den vergangenen Tagen eine faustdicke Überraschung. Während die Mehrheit der Anleger – ich will mich davon nicht ausschließen- auf eine Konsolidierung getippt hatte, überrannte der DAX die massiven Widerstände bei 10.150 und 10.300 Punkten. Der launischen „Diva Börse“ ist damit eine große Überraschung gelungen, die nun ein Umdenken erforderlich macht Obwohl die meisten Indizes stark überkauft sind, wurden wichtige Tatsachen geschaffen. Die Bullen befinden sich im Vorteil und die Märkte werden eindeutig von der Nachfrage gelenkt.
Trotzdem ist diesmal der Weg nach oben für die Bullen nicht ohne Stolpersteine. Das größte Problem ist meiner Meinung nach die nach wie vor fallende wichtige 200- Tage- Linie im DAX, an der sich viele konservative Investoren orientieren, bzw. entgegen deren Verlauf nicht investieren. Ein wichtiges Argument für die Skeptiker sind aber mit Sicherheit die US- Märkte, die exakt an die wichtigen Widerstände der zyklischen Hochs aus dem vergangenen Herbst anklopfen. Der viel beachtete Dow Jones Index zum Beispiel handelt erstmals wieder oberhalb von 18.000 Punkten. Die heutige „Millionen -Dollar“ Frage lautet also, ob nach der langen Rallye jetzt erneut starke Widerstände überrannt werden können.
Obwohl ich wegen der eigenwilligen Konstruktion dieses Barometers den Dow Jones nicht besonders schätze und hier selten bespreche, will ich davon heute aus wichtigem Grund eine Ausnahme machen. Doch beginnen wir zunächst mit der besonnenen Sichtweise des gelassenen P & F Charts, die eigentlich keine Fragen mehr übrig lässt.
Nur selten passt das Sprichwort „ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“ so gut wie zu dieser Grafik.
Nach der erfolgreichen Bildung eines doppelten Bodens bei etwa 15.500 Punkten, bewegte sich der Index mit hoher Dynamik nach oben und bildete dabei mehrere Kaufsignale. Von einem Kaufsignal spricht man übrigens in der P & F Technik, wenn die aktuelle X- Säule das Niveau der vorhergehenden X –Säule übersteigt, der Druck der Käufer also zunimmt. Dies ist positiv, da gegenwärtig der Kaufdruck größer ist als noch vor einiger Zeit. Bereits Anfang März (Ziffer 3) wurde übrigens der Widerstand der negativen Begrenzungslinie von unten durchbrochen und ein weiteres Kaufsignal bei 16.750 gebildet. Prompt erhöhte sich die Dynamik und schneller als erwartet wurde das wichtige Zwischenhoch aus dem vergangenen Herbst geknackt. Nach der langen Rallye wäre nun eine Konsolidierung keine Überraschung und sogar wünschenswert. Sehr wahrscheinlich ist jedenfalls ein Rücktest der neuen Unterstützung bei etwa 18.000 Punkten. Ein kleiner Wermutstropfen ist auch die Angewohnheit der Börsen, sehr starke Kursanstiege zu einem Drittel oder gar zur Hälfte wieder zu korrigieren. Dies würde auch mit der Eigenschaft der positiven Unterstützungslinie korrespondieren, deren Umgebung nämlich von Zeit zu Zeit getestet wird. Aber Achtung, dies ist noch Zukunftsmusik, noch sind keine Anzeichen für den Beginn einer Korrektur zu erkennen, die Märkte können länger überhitzt bleiben als dies vernünftig wäre. Lediglich die Wahrscheinlichkeit deutet darauf, dass demnächst die Bullen durchatmen müssen.
US-Markt intern stark überhitzt
Die folgende Grafik zeigt Ihnen auf der einen Seite die extrem hohe Marktbeteiligung der US- Schwergewichte, andererseits aber auch die zyklische Überhitzung. Die Wegweiser an der US- Börse weisen also in verschiedene Richtungen.
Abgebildet sehen Sie den inneren Markt für den Dow-Jones-Index, bzw. die Relation der enthaltenen Aktien, die auf einem Kaufsignal der P & F Technik handeln. Wie üblich ist der Index oberhalb von 70 % überhitzt und es gilt darauf zu achten, ob sich potentiell negative Divergenzen bzw. 0-Spalten bilden.
Natürlich müssen wir uns fragen, ob es sinnvoll ist, einen Index mit nur 30 Werten auf diese Art und Weise zu untersuchen. Wegen der aktuellen Prägnanz der Philosophie zeige ich Ihnen heute dennoch den „Bullish Percent“ für den Dow Jones Index, der aktuell extrem überhitzt ist. Aktuell notiert dieser Risikoindikator bei 96 %. Nur einer von 30 Titeln notiert also nicht auf einem Kaufsignal – ein wie Sie sehen nur sehr selten erreichter Zustand.
Ein Zustand, der zuletzt im Frühling der Jahre 2012 und 2013 erreicht wurde. Bitte beachten Sie, dass eine hohe Marktbeteiligung alleine noch kein Warnsignal ist, da dann viele Aktien auf einem Kaufsignal notieren und von der Nachfrage gelenkt werden. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass vom aktuellen Bereich aus betrachtet die potentielle Fallhöhe hoch ist. Irgendwann – meist natürlich wenn die Mehrheit der Anleger sich in Sicherheit wiegt – beginnen die ersten und frühen Investoren ihre Gewinne mitzunehmen. Dies ist der typische Beginn einer Umverteilungsphase, bevor die Kurse manchmal auch in eine deutliche Korrektur gezwungen werden.
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Mit herzlichen Grüßen von Ihrem fairen Berater aus Bonn
Klaus Buhl