Die Transportaktien verlieren Dynamik
Wer von Ihnen in den vergangenen Tagen die internationalen Märkte aufmerksam beobachtet hat, machte eine seltene Beobachtung. Während sich die amerikanischen Leitindizes äußerst schwer tun, und wie der S & P 500- Index sogar mit einer leicht fallenden 50 Tage Linie kämpfen, koppeln sich die europäischen Indizes von dieser schweren Bürde ab und machen einen völlig entfesselten Eindruck. Es setzt sich die Meinung durch, dass dank des Anleihekaufprogramms der EZB Aktien niemals mehr fallen werden – eine gefährliche Ansicht, die mich irgendwie an die Internet-Blase erinnert. Alleine schon wegen des nahezu euphorischen Sentiments gehe ich davon aus, dass wir bald eine vollkommen gesunde Konsolidierung erleben. Übergeordnet bleibe ich übrigens positiv gestimmt für europäische Dividendentitel, kurzfristig bin ich vorsichtig, da sich europäische Aktien normalerweise nur sehr kurz den Vorgaben aus den USA entziehen können.
Mittlerweile wird immer deutlicher, dass aus irgendwelchen Gründen die US Aktien nicht mehr vom Fleck kommen. Dies gilt vor allem für die wichtigen Transportaktien. Offenbar waren die Erwartungen der Anleger zu groß und nun zeigt der feste Dollar Bremsspuren in den Bilanzen. Dazu kommt natürlich noch die Sorge, dass der Zinstrend in den USA langsam nach oben zeigt, während jetzt in Europa die Notenbank den Geldhahn richtig aufdreht. Möglicherweise befindet sich die US- Konjunktur in einer Phase, in der das Aktienklima eigentlich nur noch schlechter werden kann. Kein Wunder, dass aktuell viel Geld nach Europa schwappt. Trotzdem würde ich aber nicht darauf wetten, dass sich die europäischen Börsen dauerhaft von den US -Börsen abkoppeln werden.
Transportaktien ohne Dynamik
wie oben schon angedeutet, sind die US- Anleger derzeit sehr zurückhaltend und keinesfalls euphorisch. Natürlich ist es möglich, dass die Indizes einfach eine Zeit lang seitwärts tendieren. Größer ist aber die Wahrscheinlichkeit, dass wir mangels neuer und positiver Perspektiven nach Veröffentlichung der meisten Quartalsbilanzen in eine Konsolidierung übergehen.
Das aktuelle Risiko einer Korrektur der US-Börse zeigen die Transportaktien. Diese sind sehr konjunktursensitiv und sollten während stabiler Aufwärtstrends der Hauptbörsen diese nach oben ziehen. Leider ist es im Augenblick eher umgekehrt, was auf eine baldige Abschwächung der Konjunktur deutet.
Trotz aller Vorsicht zeigt der Haupttrend entsprechend der positiven Unterstützungsgerade eindeutig nach oben. Außerdem ist das aktuelle Kaufsignal intakt und ein Verkaufssignal wurde mehrfach verhindert. Daher bleibt die bereits mehrfach getestete Region von 8.600 Punkten als Unterstützung bestehen. Darauf deutet auch die jüngste positive X –Spalte, die das Bullenlager beflügeln könnte. Sehr positiv wird es aber erst wieder oberhalb von 9.100, wo ein neues Kaufsignal entstehen würde. Richtig ungemütlich hingegen wird es für die Käufer unterhalb von 8600 Punkten. Behalten Sie also bitte diese beiden Marken im Chart der wichtigen Transportaktien im Hinterkopf.
Herzliche Grüße von Ihrem fairen Berater aus Bonn,
Ihr Klaus Buhl