Der innere Markt weicht auf
Von außen betrachtet sind die bekannten Indizes trotz mancher Kritik noch in guter Verfassung. Der innere Markt hingegen zeigt die wachsenden Risiken und die auch systematisch betrachtet sprichwörtlich betrachtet dünne Luft.
Liebe Anlegerinnen und Anleger,
Die folgende Grafik zeigt Ihnen die Relation der an der New Yorker Börse gehandelten Aktien, die auf einem Kaufsignal der P & F-Technik handeln. Heute sind dies etwa 71 %. Damit ist der Markt leicht überhitzt, denn die obere extreme Zone beginnt bei 70 %. Insgesamt ist das Bild aber keinesfalls ungewöhnlich. Wie Sie sehen, erreichen wir mit etwas 2-3 mal im Jahr die obere extreme Zone.
Trotzdem befinden wir uns in einer Region, in der es grundsätzlich nicht sinnvoll ist, neue Positionen in der Breite des Marktes einzugehen. Wie die Grafik Ihnen zeigt, hat es die New Yorker Börse in den vergangenen Jahren (abgebildet ist der Zeitraum seit dem Jahr 2010) nicht geschafft, längerer Zeit in der oberen extremen Zone zu verharren. Entsprechend befinden sich hier oben eher gute Verkaufsgelegenheiten als sinnvolle Einstiegsmöglichkeiten. Genauso wird es auch diesmal sein. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist derzeit nicht attraktiv. Ich schlage vor die Stopp- Positionen gut zu beachten und neue Investitionen nur in speziellen Einzeltiteln vorzunehmen. Denn immerhin bewegen sich etwa 85 % der an der New Yorker Börse gehandelten Aktien sehr eng mit dem zugehörigen Index. Brenzlig für den breiten Markt wird es aber erst, wenn wir in eine negative 0-Spalte wechseln, bzw. mehr als 6 % der Aktien ihre wichtigste Unterstützung verlieren und auf ein Verkaufssignal wechseln. Dann erst würden die Bären systematisch das Ruder übernehmen und es wäre an der Zeit, Positionen aufzulösen und sich für eine Weile zu verabschieden. Ein neuer Einstieg ist erst wieder sinnvoll, wenn der Risikoindikator im unteren Bereich angekommen ist. Denn analog zur oberen extremen Zone finden wir im unteren Bereich die guten Einstiegsgelegenheiten – genau dann also, wenn die Stimmung in den Massenmedien negativ ist und die Banken und Analysten ihre Kursziele nach unten schrauben.
Die Luft wird dünn – systematisch betrachtet
Die folgende Grafik zeigt Ihnen den kurzfristig wichtigsten Risikoindikator des inneren Marktes. Sie sehen die Relation der an der NYSE notierten Aktien, die oberhalb ihrer wichtigen 50- Tage- Linie handeln, also oberhalb einer sehr wichtigen Unterstützung. Etwa 77 % der Aktien werden von der Nachfrage getragen. Der kurzfristige Risiko- Indikator befindet sich also in der oberen extremen Zone, wo den Bullen früher oder später die Puste ausgeht. Beachtenswert ist heute vor allem, dass sich der Indikator bereits auf dem Rückzug befindet, vor wenigen Tagen notierten noch 83 % der Aktien oberhalb der wichtigen 50- Tage- Linie.
Eine Konsolidierung des Marktes könnte also bereits begonnen haben, obwohl diese bei der Betrachtung der bekannten Indizes wie dem Dow Jones und dem S & P 500 Index noch nicht zu erkennen ist. Fundamentale Gründe dafür müssen nicht gesucht werden, da die Märkte dazu neigen, zwischen ihren überkauften und überverkauften Zuständen hin- und her zu pendeln. Fundamentaler Risiken aufzuzählen, wäre aber natürlich heute nicht schwer. Persönlich tippe ich darauf, dass die Märkte den „Trunpfaktor“ als zu hoch einschätzen. Und die Risiken, zum Beispiel die geplanten weiteren Zinserhöhungen durch die US-Notenbank FED, als zu gering.
Viel Erfolg mit ihren Positionen und herzliche Grüße aus dem Rheinland
Ihr Klaus Buhl