Keine Spur von besinnlicher Ruhe gönnten sich die DAX-Bullen. Anstelle nach den Weihnachtstagen träge an die Arbeit zurückzukehren, zeigten sich die Bullen in Topform und ließen dem Bärenlager keine Chance. Erneut stieg der DAX um 1 Prozent und markierte ein weiteres Jahreshoch bei 9.570. Obwohl dies bereits sehr deutlich die Überlegenheit der Käufer dokumentiert, sollten Sie einen Blick auf den DAX -Chart werfen. Denn hier erkennen Sie, mit welcher Überlegenheit die Nachfrage in den vergangenen fünf Handelstagen die Kurse nach oben getrieben hat. Genauer gesagt sehen Sie deutlich, wie der DAX während der vergangenen fünf Handelstage vier Kurslücken in den Chart gerissen hat.
DAX reißt vier positive Kurslücken in Folge
Ohne jetzt zu weit in die Bedeutung von Kurslücken bzw. „Gaps“ abzuschweifen, sollten Sie einfach mitnehmen, daß Kurslücken in einem Aufwärtstrend sehr bullish sind.
Im Falle einer positiven Kurslücke ist der Eröffnungskurs eines Tages höher als der Schlusskurs des Vortages. Sie können also davon ausgehen, daß nach DAX- Handelsschluss kursstützende Neuigkeiten den Markt erreichten und die Investoren zu weiteren Engagements ermutigten. Dies ist natürlich ein bullishes Signal und mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfen Sie nach einem positives Gap weitere freundliche Tage am deutschen Aktienmarkt erwarten.
Vielleicht haben Sie schon gehört, daß Kurslücken mit Vorsicht zu genießen seien, da sie mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Zukunft wieder geschlossen werden. Dies trifft zwar grundsätzlich zu, allerdings werden nicht alle Kurslücken durch einen Kursrücksetzer gefüllt. Vor allem können wir nicht prognostizieren, wann dies geschieht. Daher ist es wichtig, dass wir den positiven psychologischen Effekt einer Kurslücke beachten. Vor allem falls der Index gleichzeitig einen wichtigen Widerstand oder sogar ein zyklisches Hoch überwindet, was aktuell im DAX zu beobachten ist.
DAX markiert neues Jahreshoch: Region von 9.800 Punkten im Visier
Sehr gut erkennen Sie im Dax- Chart, wie der Leitindex knapp oberhalb von 9.400 Punkten eine neue Bestmarke erreicht hat. Dies ist ein charttechnisch sehr positives Ereignis, da nun nach oben keine Widerstände mehr vorhanden sind. Es gibt also keine Anleger, die früher Verluste erlitten haben und nun ins Lager der Verkäufer zu wechseln drohen. Charttechnisch ist gem. der sogenannten Kursdifferenzmethode nach dem jüngsten Kursrücksetzer von Anfang Dezember auf etwa 9.000 Punkte und der sich ergebenden Formation mit einem raschen Kursziel von 9.800 zu rechnen.
Auch die positive Markttechnik lässt Raum für weitere Kursgewinne. Nach wie vor ist keine Überhitzung festzustellen.
Point & Figure Analyse des DAX deutet auf Kursanstieg
Die von mir häufig besprochene Point & Figure Technik sieht den deutschen Kursindex DAX positiv. Genauer gesagt deutet das meist sehr zuverlässige Projektionsziel dieser Analyse auf ein mittelfristiges Kursziel oberhalb der magischen Marke von 10.000 Punkten.
DAX mit Kursziel 10.100 Punkten
Sehr gut erkennen Sie am schnörkellosen P & F Chart des DAX, daß der übergeordnete Aufwärtstrend völlig intakt ist. Auf der einen Seite zeigt sich dies an der seit Monaten nicht mehr getesteten positiven Aufwärtstrendgeraden und auf der anderen Seite am jüngsten Kaufsignal der P & F Technik. Denn am jüngsten Widerstand bei 9.400 Punkten hat der DAX ein sehr positives charttechnisches Signal gebildet und ein dreifaches zyklisches Hoch überwunden. Dadurch hat der DAX das in der Regel sehr zuverlässige Projektionsziel der P & F Technik weiter nach oben geschoben, genauer gesagt auf 10.100 Punkte.
Selbstverständlich gilt auch für den P & F Chart, daß der Index durch das neue Allzeithoch nun nach oben frei von waagerechten Widerständen ist. Daher ist denkbar, daß das aktuelle Kursziel von 10.100 Punkten schneller erreicht wird als Sie sich dies vorstellen können. Aus heutiger Sicht befindet sich die erste gute Unterstützung bei 9.400 Punkten, die dann relevante bei 9.000. Sollte der DAX auch diese psychologisch wichtige Unterstützung unterschreiten, müssen wir damit rechnen, daß der mittelfristige Aufwärtstrend bei dann etwa 8.700 ins Visier der Bären geraten könnte. Aber darüber heute zu spekulieren halte ich für deutlich verfrüht. Denn wie erläutert wird der Markt aktuell ganz eindeutig von der Nachfrage gelenkt – und nicht vom Angebot.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Rheinland,
Ihr Klaus Buhl