Liebe Anlegerinnen und Anleger,
vor wenigen Tagen erschütterten noch die Schlagzeilen zur Auflösung des Yen-Carrytrades und damit verbundene Verwerfungen am japanischen Aktienmarkt die internationalen Börsen.
Zahlreiche „Crash-Gurus“ und Dauerpessimisten nahmen dies zum Anlass, nun endlich das spektakuläre Ende des Aufschwungs herbeizufabulieren. Doch natürlich kam es auch dieses Mal anders und die Märkte stabilisierten sich erstaunlich schnell.
Dennoch bleiben viele Fragen offen. Ist die Korrektur tatsächlich schon vorbei? Und falls nein, welche Aktien sind aktuell besonders gefährdet? Besteht Anpassungsbedarf an Ihrem Portfolio kurz vor derm US-Wahltermin und in den traditionell schwachen Sommermonaten bzw. im Herbst?
Wenn Sie schon länger an der Börse unterwegs sind, dann kennen SIe derartige Phasen sicher.
Seit Monaten ging es nun an den Märkten stabil aufwärts, ganz ohne größere Tumulte.
Dies zeigte sich recht eindrucksvoll im langfristigen Verlauf des VIX, welcher auch als „Angstindex“ der Anleger im S&P 500 gilt. Stark vereinfacht gesagt, hohe Werte im VIX deuten auf Sorge bis Panik hin, niedrige Werte auf Gelassenheit
Abbildung: Längerfristiger Wochenchart des VIX-Index (Quelle: Stockcharts.com)
Der Wochenchart zeigt Ihnen hierbei sehr gut, wie wir seit 2023 kontinuierlich im Abwärtstrend liefen. An der Börse war Partystimmung angesagt. Gerade die „Magnificent 7“-Aktien bescherten den Anlegern dabei satte Gewinne.
Doch damit war dann die letzten beiden Wochen Schluss und es kam Panik in den Markt. Der VIX schoss hierbei völlig losgelöst auf über 6o Punkte, was ein äußerst extremer Stand ist, der nur dreimal seit der Finanzkrise erreicht wurde.
Allerdings – und das ist letztlich das Bemerkenswerte aus meiner Sicht – schloss der Index auf Wochenbasis dennoch wieder in seinem seit 2023 bestehenden Abwärtstrend, was die letzten beiden Wochen auch wieder bestätigt wurde. Am Freitag schloss der Index sogar mit -27,34 %. Das zeigt ganz klar, dass ich die Lage – zumindest für den Augenblick – wieder beruhigt und stabilisiert hat aus technischer Sicht.
Der interne Markt bestätigt die mittelfristige Stabilisierung ebenfalls…
Gerade wenn die Märkte sehr volatil sind, bietet es sich an, einen Schritt zurückzutreten und den mittelfristigen statt den kurzfristigen Trend zu betrachten. Und so werfen wir heute auch keinen Blick auf den 50-Tage-Indikator des inneren Marktes, sondern den NYSE Bullisch Prozent Index.
Dieser hat den Vorteil, dass er deutlich mittelfristig reagiert und kleinere Bewegungen und kurzfristige Hektik eher ausfiltert.
Abbildung: Aktueller P&F-Chart des NYSE BP Index (Quelle: Stockcharts.com)
Was wir hier sehen, ist jedoch sehr positiv für die Bullen. Zwar zeigt der Index noch immer den Zustand „bärische Korrektur“ an, da wir formell gesehen als letztes ein P&F-Verkaufsignal gesehen haben. Das ist jedoch per se nicht tragisch, denn einerseits steht der Index mit einem Stand bei rund 50 Punkten im neutralen Bereich. Damit ist noch viel Luft nach oben für den breiten Aktienmarkt.
Andererseits schaffte der Index es, genau an seinem seit 2022 bestehenden Aufwärtstrend wieder in eine positive X-Spalte zu wechseln, die auf steigendes Interesse der Käufer deutet. Die blaue Unterstützungslinie hielt somit vorerst.
… doch saisonal betrachtet bleiben Fragen offen
Dennoch besteht aus meiner Sicht nach wie vor das Risiko weiterer Kursrückschläge.
Allein aus saisonalen Erfahrungswerten ist besonders der September ein schwacher Monat an den Börsen, bevor dann gegen Jahresende in der Regel wieder stärkere Monate und meist eine Jahresendrallye folgen.
Eine optimale Strategie ist daher im Moment das Ausnutzen von Übertreibungen nach unten.
Hierzu können Sie Abstauberlimits nutzen und so kurzfristig zum Zug kommen. Davon abgesehen macht eine Cashquote von 20-25% aktuell sicherlich Sinn. So bleiben Sie handlungsfähig.
Ich wünsche Ihnen noch einige schöne und sommerliche Tage und viel Erfolg mit Ihren Investitionen.
Herzliche Grüße vom fairen Berater,
Ihr Klaus Buhl
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