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Politische Börse – oder steckt mehr dahinter?

Seit wenigen Tagen beeinflussen die schrillen Töne rund um den Konflikt zwischen den USA und Nordkorea die hochsensiblen Börsen sehr negativ.
Noch ist unklar, ob wir hier nur das übliche verbale „Säbelrasseln“ der vergangenen Jahre erleben, welches die Börsianer bisher jeweils nur sehr kurz erschrecken konnte. Zu eindeutig war die Strategie des Regimes in Nordkorea, zunächst zu eskalieren und dann Zugeständnisse bei den Sanktionen und Wirtschaftsbeziehungen auszuhandeln. Sowohl gegenüber den USA als auch China. Nun aber, mit dem heißblütigen und vollkommen unberechenbaren Präsidenten Trump könnte der Konflikt neu definiert werden – so die Überlegung der jetzt zittrigen Anleger. Immerhin stehen sich jetzt in diesem Konflikt erstmals zwei geltungssüchtige Alphamännchen gegenüber, die beide behaupten, nicht vor dem äußersten zurückzuweichen.

Politische Börsen haben kurze Beine

Natürlich dürfen wir die Angelegenheit nicht herunter spielen oder beschönigen. Auffällig ist aber, dass innerhalb der Trump-Administration das beliebte Spiel „guter Cop – böser Cop“ gegeben wird. Hinter den Kulissen wird also auf leisen Kanälen etwas Druck aus dem Kessel abgelassen.
Die Chance besteht also durchaus, dass wir eine vollkommen übliche Sommerkorrektur erleben, die in ein paar Wochen schon längst vergessen sein wird. Dafür spricht auch das große Interesse von gewissen Gurus und Hedgefonds-Managern, die bereits seit Monaten versuchen, die Kurse herunterzureden. Wann ist die Chance dafür größer als jetzt im Sommer, wenn das Handelsvolumen dünn ist und die meisten großen Anleger unter Palmen am Strand sitzen?
Trotzdem sollten wir ganz klar und objektiv zur Kenntnis nehmen, dass einige wichtige „Marktinterna“ eindeutig SOS funken.

Vola springt hoch

Bekanntlich ist die Vola ein objektives Instrument, um die Nervosität und den Zustand der Börsianer zu messen, da sie ein wesentlicher Faktor für die Preisfindung von Optionen ist. Je mehr Anleger sich gegen fallende Kurse absichern wollen, desto schneller springt die Vola in Höhe.
Daher auch der Name Angstbarometer oder Panikglocke.

Die folgende Grafik zeigt Ihnen die Volatilität bezogen auf den breiten S & P 500 Indikator als traditionellen P & F Chart.

Alleine gestern sprang das Angstbarometer um 44 % in die Höhe – obwohl die US- Börse viel besonnener als die europäische auf die Ereignisse reagiert hat. Nun sollten Sie in den kommenden Tagen sehr genau beobachten, ob der VIX ein neues Hoch oberhalb des Widerstands bei knapp 17 schafft, welches im April gebildet wurde. Damals verdichtete sich die Befürchtung, dass die US- Notenbank FED früher als geahnt auf die geldpolitische Bremse treten könnte. Sollte die Panikglocke demnächst ein neues deutliches Hoch markieren, wäre dies ein untrügliches Zeichen dafür, dass die US-Börse in eine durchaus übliche Konsolidierung eintreten würde.
Bisher haben die Kurse ja noch nicht einmal richtig ausgeatmet. Keine Frage, schwache Kurse in den USA würden natürlich auch die europäischen Aktien und den DAX weiter in den Keller ziehen, obwohl diese schon viel früher den Rückwärtsgang eingelegt haben.
Bisher haben vor allem die Technologietitel empfindlich reagiert – insbesondere die Schwergewichte. Nun könnte der schier unglaubliche Kursaufschwung der berüchtigten FANG-Aktien zum Boomerang werden. Immerhin bringen diese ein Gewicht von 15 % auf die Waage und beeinflussen entsprechend die US- Indizes.

Bullish Percent für die Nasdaq zeigt auf das Bärenlager

Bereits seit einigen Wochen zeigt der innere Markt deutlich, dass speziell die Wachstumswerte von einer relativ kleinen und abnehmenden Anzahl von Aktien oben gehalten werden. Immer mehr Aktien wechseln seit einiger Zeit von einem Kauf- auf ein Verkaufssignal und verlieren insofern ihre wichtigste Unterstützung. Weiter fallende Kurse sind dann in diesen Aktien wahrscheinlicher als steigende und der Markt weicht förmlich von innen auf. Insgesamt werden also fallende Kurse vom Markt unterstützt und „Mister Market“ ist im Vorteil.

Wie Sie an der negativen 0-Spalte ganz rechts sehen, zeigt der gegenwärtige Impuls eindeutig nach unten. Aus irgendwelchen Gründen ziehen die großen Anleger Kapital ab. Wir befinden uns also in einer Risikophase, da die Anzahl der Aktien zunimmt, die vom Angebot gelenkt werden.
Interessant dabei ist, dass dieser Zustand schon seit März andauert (Ziffer 3). Ebenfalls interessant, dass im Sommer 2014 noch 72 % der Titel an der breiten Nasdaq von der Nachfrage gelenkt wurden, heute nur noch 57 %. Natürlich ist dies der gegenwärtige Ist-Zustand und keine Prognose. Bitte Bedenken Sie aber, dass die Analyse der Gegenwart die beste und einzige Möglichkeit ist, an der Börse die Zukunft vorherzusagen. Und diese ist gegenwärtig leicht eingetrübt.

Wie könnte es weitergehen?

Positiv ist aber meiner Meinung nach, dass das Umfeld für Aktien weiterhin gut ist. Vor allem sind Aktien International betrachtet die relativ betrachtet stärkste Anlageklasse. Weitaus stärker als der Rentenmarkt, Rohstoffe und Währungen.
Solange dies der Fall ist, mache ich mir keine zu großen Sorgen. Aber ich bin dafür, bei kurzfristigen Erholungen in den nächsten Tagen die Aktienquote zu reduzieren. Falls noch nicht geschehen.
Dann sind wir in der Lage, von der Seitenlinie erst einmal zuzusehen, und im September oder Oktober wieder neu einzusteigen.
Denn auch entsprechend dem saisonalen Zyklus – insbesondere in einem so genannten Nachwahljahr – erreichen wir dann wieder ein günstiges Zeitfenster.

Aus diesen Gründen habe ich auch in der Vermögensverwaltung und im Premiumbrief in den vergangenen Tagen Positionen abgebaut und Gewinne zwischen 20 und 48 % mitgenommen. Nicht aus Panik, sondern wegen der Signale des inneren Marktes und dem abwägen von verschiedenen Wahrscheinlichkeiten, Chancen und Risiken. Wie gesagt, insgesamt bin ich vorsichtig und abwartend defensiv – aber keinesfalls erwarte ich einen echten Crash. Dafür ist das Umfeld meiner Meinung nach zu positiv und die Notenbanken viel zu expansiv.

Hier können Sie sich informieren, wie ich im Premiumbrief oder auch in der Vermögensverwaltung vorgehen werde. Ganz ähnlich, aber vollkommen individuell auf Sie eingestellt, handele ich in der Anlageberatung in Zusammenarbeit mit dem Bankhaus Metzler.

Nun wünsche ich Ihnen ein hoffentlich nicht zu nasses Wochenende und viel Erfolg mit ihren Positionen. Falls Fragen haben, wenden Sie sich gerne an mich.
Wahrscheinlich werde ich mich am Samstag noch einmal kurz mit der Betrachtung für den DAX bei Ihnen melden.

Mit herzlichen Grüßen von Ihrem fairen Berater Klaus Buhl

 

 

 

 

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Klaus Buhl

Mein Name ist Klaus Buhl und ich habe das Investmentgeschäft „von der Pike auf“ gelernt. Vor einigen Jahren wurde mir klar, dass „die Märkte“ nicht so funktionieren wie es uns die Finanzindustrie und die Massenmedien vorgaukeln. Mir wurde klar, daß die allermeisten Kunden mehr als nur eine clevere Strategie und guten Service erwarten neben Fairness und Loyalität - echte Unabhängigkeit sowie vollständige Transparenz der Produkte und Kosten. Deshalb habe ich vor einigen Jahren meine eigene GmbH gegründet und veröffentliche wöchentlich meinen Gratis Börsenbrief

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