Bringen Stimmungsumfragen uns Anlegern wirklich Vorteile?
Vielleicht kennen und verfolgen Sie die einschlägigen Umfragen, die den aktuellen Gemütszustand von privaten und professionellen Investoren erkunden wollen.
Im Prinzip geht es darum, von der Stimmung der Anleger auf deren Investitionsgrad zu schließen.
Oder anders ausgedrückt: ist die Stimmung hervorragend, sind die Anleger bereits komplett investiert und es gibt kaum weitere Käufer, die die Kurse noch weiter nach oben treiben können.
Sind die Anleger aber verzweifelt, ist es genau umgekehrt. Dann reicht schon ein Funken Hoffnung auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, um die Kurse steigen zu lassen. Denn im Stimmungstiefs sind nur die hartgesottenen investiert und es gibt genügend Kapital, welches zukünftig an die Börse strömen könnte.
Das Problem von Umfragen hierzulande ist, dass meist die falschen Leute befragt werden. Weil die meisten unserer Landsleute kaum in Aktien investieren und weil die Kurse von den großen US- Anlegern gemacht werden, nicht von den privaten Anlegern, die befragt werden.
Ein hingegen sehr guter und objektiver Indikator ist der „Fear and Greed Index“ von CNN Money.
Quelle:cnn.com
Aktuell notiert er unauffällig bei moderaten 61 Punkten. Die Anleger sind weder ängstlich noch gierig. Der Index teilt also nicht die These des gestern hier gezeigten Indikators „Aktienkäufe auf Kredit“, der auf extreme Überhitzung deutet.
Übrigens ist auch der hier gezeigte Index kein gutes Timing-Instrument. Vor allem nicht, wenn es um Verkäufe oder die Reduzierung der Aktienquote geht.
Eher schon auf der Gegenseite, wenn es während einer Phase mit extremer Furcht darum geht, Qualitätsaktien ins Depot zu holen.
Der Indikator setzt sich aus mehreren Teilaggregaten zusammen, die meist auf den Risikoappetit der Anleger zielen.
In meinem nächsten Beitrag komme ich ausführlich darauf zurück.
Beste Grüße vom fairen Investmentexperten