BLOGBEITRAG

ein etwas anderer Blick auf Elon Musk

Sehr geehrte Anlegerinnen und Anleger,

Die Märkte bleiben weiterhin unter Druck.

In solchen Phasen ist es manchmal das Beste, einfach die sprichwörtlichen Füße stillzuhalten. Natürlich ist es manchmal schwer, sich die starken Kursschwankungen im eigenen Portfolio anzusehen. Doch was letztlich mittel- und längerfristig zählt, ist die fundamentale Substanz hinter den Unternehmen, in die Sie investieren.

Aus diesem Grund möchte ich heute einmal den Blick ein wenig über den sprichwörtlichen Tellerand hinaus wagen und mit Ihnen einmal die Twitter-Übernahme durch Elon Musk näher betrachten.

Viel ist hierzu schon geschrieben worden, doch ich denke, dass einige Marktkommentatoren hier ein paar ganz wesentliche Dinge übersehen könnten. Ich spreche hier von Faktoren, die längerfristig auch sichtbare Auswirkungen auf die politischen Debatten in den USA haben könnten.

Insofern möchte ich Sie einladen, hier heute einmal etwas genauer mit mir hinzusehen.

Viel wurde bereits über den Twitter-Deal von Elon Musk geschrieben und zahlreiche Aspekte und Spekulationen wurden in diesem Zusammenhang bereits genannt. Fassen wir daher zunächst einmal in Kürze zusammen, wie es zur heutigen Situation kam.

Elon Musks Verhältnis zu Twitter und seine Probleme mit der amerikanischen Börsenaufsicht SECElon Musk hat bereits seit Jahren ein angespanntes Verhältnis zum Thema “Twitter” und geriet damit in der Vergangenheit auch bereits ins Visier der amerikanischen Börsenausicht SEC. Viellleicht erinnern Sie sich noch an eine der ersten Aktionen Musks, die größere Schlagzeilen machte?

Im August 2018 twitterte Musk, dass er ernsthaft erwäge, Tesla von der Börse zu nehmen und komplett zu privatisieren. Und als ob das nicht schon genug wäre, setzte er noch einen drauf, indem er behauptete, die Finanzierung “sei bereits gesichert”. Dies führte zu einem Kurssprung der Aktie um rund 6%. Später stellte sich jedoch heraus, dass Musk weder mit Finanzierungspartnern über einen derartigen Schritt gesprochen hatte, noch dass er wohl ernsthaft darüber nachdachte.

Die amerikanische Börsenaufsicht SEC empfand dies nicht als sonderlich lustig und stellte fest, dass Musk hier einen “disruptiven Eingriff” in den Markt vorgenommen habe und ging gegen ihn vor. Das Resultat? Letztlich einigte sich Musk gegen eine Strafe von 20 Millionen US-Dollar und einem Abtritt aus einer Führungsposition bei Tesla mit der Börsenaufsicht und unterlag seitdem strengen Auflagen, was die Kommunikation mit der Öffentlichkeit angeht.

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Musk wäre nicht Musk, wenn er nicht machen würde, wonach ihm gerade ist…

Doch Musk ließ das offenbar ziemlich kalt. Denn kurz darauf (und einigen Pushereien wie z.B.  des Dogecoins) kündigte er an, seine eigene Social Media Plattform bauen zu wollen. Hintergrund hierbei waren, zumindest so der Anschein, immer wieder auch seine dünnhäutigen Reaktionen auf Kritik seitens Journalisten und Markommentatoren an ihm, Tesla oder seinem teilweise umstrittenen Führungsstil dort. 
(Übrigens weigerte sich Elon Musk kürzlich auch unserem ZDF ein Interview zu geben). 

Die Ankündigung, eine eigene Plattform zu gründen, nahmen viele Marktteilnehmer jedoch nicht allzu ernst. Immerhin ist Musk dafür bekannt, immer wieder auch sinnbefreite und infantile Tweets in den Umlauf zu bringen, die nicht wirklich gehaltvoll sind in puncto wirtschaftliche Konsequenzen.

Am 4. April gab Elon Musk dann jedoch bekannt, 9.2% von Twitter gekauft zu haben und die Geschehnisse der letzten Wochen nahmen ihren Lauf. Als Grund gab Musk dabei an, dass Twitter der “Marktplatz der Ideen” sei, der für eine Demokratie nötig ist und die Plattform keine freie Rede mehr ermögliche. Angeblich ginge es ihm dabei nicht um wirtschaftliche Dinge. Er habe Sorge um die Demokratie und das fortbestehende Funktionieren des “Systems”.

Was steckt wirklich hinter dem Musk Deal?
Ich möchte eines direkt vorweg festellen: Milliardär wird man nicht durch selbstlose Wohltätigkeiten, sondern durch das Lösen großer Probleme auf unternehmerische Weise und eine erhebliche eigene Durchsetzungskraft.

Auch Elon Musk fällt sicherlich in die Kategorie und nahm es bereits in der Vergangenheit schon öfters nicht so genau mit dem Gesetz. So wurde Musk auch bereits im Rahmen der Twitter-Übernahme von Aktionären verklagt, da er höchstwahrscheinlich geltendes Recht gebrochen und seinen Anteil zu spät öffentlich gemacht hat. Damit hat er Aktionäre um den erhöhten Wert ihrer Aktien gebracht und konnte länger günstig sein Paket zusammenkaufen.

Ebenfalls ist völlig unklar, wie Musk die Finanzierung seines Twitter-Deals sicherstellen will. Wenn er diesen wirklich durchziehen möchte, müsste er eine große Stückzahl an Tesla-Aktien verkaufen, da ihm wohl kaum eine Bank (angesichts seines volatilen Kommunikationsverhaltens nach außen) gegen Tesla-Aktien als Sicherheit derart große Summen leihen wird.
Darüber hinaus müsste er  auf die angefallenen Gewinne erhebliche Steuern zahlen, was den Verkauf weiterer Aktien, also über den nötigen Kaufpreis hinaus, unabdingbar machen würde.

Genauso stellt sich die Frage, was das für die Tesla-Aktie bedeutet, wenn Musk, von dem als Person ja ein großer Wert für die Tesla-Aktie ausgeht, sich nun vorzugsweise um sein neues “Projekt” Twitter kümmert.

Fragen wie diese führen dazu, dass ein genauerer Blick auf den Übernahmevertrag durchaus angemessen scheint. Und hier fällt ein ganz interessanter Passus auf: Sollte der Deal nämlich nicht durchgehen oder seitens Musk abgesagt werden, müsste dieser Twitter eine Milliarde US-Dollar zahlen.


Doch vielleicht hat Musk mit seinem bisherigen Aktienpaket und durch die Kursgewinne schon weitaus mehr verdient, so dass nach einer solchen Strafe für ihn noch immer ein Gewinn bliebe… und die Sache damit nichts weiter als ein “lustiger Zock” ist? Dafür sprechen könnte auch das dahingehend sinnfreie Übernahmeangebot, welches die Zahl 420 enthält. Diese steht in den USA als “Szene-Code” für Marihuana, einer Substanz der Musk bekanntlich durchaus öfters mal zugetan ist.

Doch möglicherweise meint Musk es auch ernst… und in diesem Fall ergeben sich einige interessante Fragestellungen.

Und wenn Musk es doch ernst meint?
Nehmen wir jedoch einmal an, Musk könnte es mit seiner Twitter-Übernahme doch ernst meinen. Kaufen wir ihm das Motiv, ein “Absolutist der freien Rede” zu sein einmal ab und halten es nicht für eine Marketing-Masche, um sich bei seinen Fans in Szene zu setzen. Was würde dies bedeuten?

Um ganz ehrlich zu sein, abschließend bewerten lässt sich dies erst, wenn sich zeigt, wie ernst es Musk mit der freien Rede wirklich meint – ist er doch selbst für seine erratische und durchaus auch einmal volatilere Art online bekannt.

Doch wenn er es wirklich ernst meinen würde, dürfte sich einiges ändern. Twitter ist nicht nur in den USA sondern weltweit eine der führenden Plattformen, auf der “Meinung” gemacht wird. Umso mehr schlug es dabei zu Gewicht, dass die Plattform gerade bei konservativen Kreisen durchaus in den Verruf geriet, Meinungen trotz ihrer Neutralitätsgebots per US-Gesetz, immer weiter abzuzensieren. Sicherlich beigetragen haben dazu zahlreiche Zensur-Aktionen, die objektiv auch kam zu rechtfertigen waren.

Die Liste der auf Twitter verbannten Personen ist dabei sehr lang und enthält zahlreiche Prominente, allen voran den ehemaligen US-Präsidenten Trump. Öffnet Musk nun wirklich die Tür zu einer “absoluten Kultur der freien Rede”, dürfte eine reine Flutwelle an mundtot gemachten Akteuren wieder auf die Plattform zurückkommen, was zu einer erheblichen Diskursverschiebung nicht nur in den USA sondern auch im politischen Umfeld weltweit führen könnte.

Und genau davor graut es bereits zahlreichen Medienkommentatoren in den USA, die eher im politisch linksliberalen bis linksextremen Spektrum angesiedelt sind. Dort wird Musk bereits als “Rassist”, “Mann mit Apartheid im Kopf” (als Beleidigung aufgrund seiner südafrikanischen Herkunft) und weiteren “Freundlichkeiten” betitelt. Ebenfalls hat man Sorge, dass Musk nun das eigene Spiel umdrehen und die eigenen Meinungen “herunterdrosseln” könnte.

Was die Twitter-Übernahme für die Börse bedeutet
Ich selbst möchte hier gar keine politische Partei für irgendjemanden ergreifen. Die Details dieser Debatte gibt es in großer Breite besonders in den US-Medien täglich zu verfolgen. Fakt ist jedoch, dass wer Twitter kontrolliert, einen sehr großen Einfluss auf die politische Meinungsbildung hat – und genau das macht es für sehr viele politischen Akteure extrem attraktiv, wenn nicht gar lebenswichtig.

Sollte Musk daher tatsächlich Twitter radikal öffnen und auch konservativen Stimmen wieder deutlich mehr Gewicht verleihen, dürfte das die poltische Auseinandersetzung in den USA weiter intensivieren, was sich auch im Wahlverhalten niederschlagen könnte.
Joe Biden hat bereits katastrophale Umfragewerte in den USA und selbst die demokratische Partei fragt sich wohl nur noch, wie schlimm die Niederlage bei den nächsten Zwischenwahlen wohl werden wird und nicht, ob es überhaupt noch Möglichkeiten gibt, diese zu gewinnen.
Da hilft auch die kürzlich geäußerte Absicht Joe Bidens nicht, den entsprechenden rechtlichen Status von Social Media Plattformen in den USA ändern zu wollen.

Als Anleger rate ich Ihnen jedoch ab, sich in der Twitter-Aktie zu engagieren. Viel gewinnen können Sie nicht mehr. Kommt der Deal nicht zustande, gibt es erhebliche Rückschlagrisiken.

Vielmehr liegt die Bedeutung von Twitter in seiner enormen poltischen Hebelwirkung und Reichweite. Einerseits ist dabei entscheidend, wer die Plattform kontrolliert, andererseits wer überhaupt auf sie Zugriff hat. Und sollte Musk sich tatsächlich dieses wichtige Filetstück erfolgreich sichern wollen, dürften wohl massive Attacken gegen ihn in den Medien gefahren werden, da es eine Vielzahl an Akteuren gibt, für die Twitter unter der Kontrolle von Musk ein veritabler Alptraum ist. Die bisherigen Artikel und Attacken gegen seine Person dürften hier nur den Auftakt bilden.

Ich gehe davon aus, dass diese Story noch sehr spannend wird und das letzte Kapitel hier noch keinesfalls geschrieben ist. Wir werden sehen, wie ernst es Herr Musk meint.

Wenn Sie es hingegen ernst meinen mit erheblichen Börsenprofiten in den nächsten Monaten (denn die aktuelle Verkaufswelle eröffnet gerade hochspannende Möglichkeiten, welche zahlreiche Insider auch bereits still und leise im Hintergrund nutzen), dann sollten Sie sich noch heute unbedingt den Libra Premium Börsenbrief ansehen.

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Ihr fairer Anlageexperte

Klaus Buhl

PS:
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Klaus Buhl

Mein Name ist Klaus Buhl und ich habe das Investmentgeschäft „von der Pike auf“ gelernt. Vor einigen Jahren wurde mir klar, dass „die Märkte“ nicht so funktionieren wie es uns die Finanzindustrie und die Massenmedien vorgaukeln. Mir wurde klar, daß die allermeisten Kunden mehr als nur eine clevere Strategie und guten Service erwarten neben Fairness und Loyalität - echte Unabhängigkeit sowie vollständige Transparenz der Produkte und Kosten. Deshalb habe ich vor einigen Jahren meine eigene GmbH gegründet und veröffentliche wöchentlich meinen Gratis Börsenbrief

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