BLOGBEITRAG

Vor- und Nachteile der Stop-Loss-Order

Liebe Investoren,

heute will ich Ihnen meine persönliche Meinung zu einem heiß diskutierten Thema darlegen, welches genau jetzt, wo die Volatilität und das Risiko an den Märkten steigt, wieder sehr wichtig wird: die Stop-Loss Order.
In den vergangenen Jahren bin ich bereits häufig gefragt worden, warum ich ein Gegner von rigoros platzierten Stop-Loss-Orders bei der Aktien- Investition bin.
Zunächst sollten wir klären, worum es bei dieser Methode zur Verlustbegrenzung überhaupt geht.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Position von 70 Aktien zu je 90 € erworben. Der Gesamtwert der Transaktion würde also 6300 € betragen. Da Sie sich eher als risikoavers einschätzen, entschließen Sie sich, Ihren Verlust auf ca. 10 % zu begrenzen. Irgendwo in der Gegend von 81 € möchten Sie also eine automatische Verkaufsorder platzieren. Fällt die Aktie also in der näheren Zukunft unter die willkürliche und nur für Sie relevante Marke von 81 €, würden sie automatisch verkaufen und einen Verlust von mindestens 10 % einstreichen.
Ich sage mindestens, da ganz speziell an der Börse „der Teufel ein Eichhörnchen ist“ und wir alle schon einmal Opfer des legendären „Mc Murphy“ Gesetzes geworden sind.
Es kann nämlich passieren, dass eines Tages die von Ihnen kritisch ausgewählte Aktie des Unternehmens, von dem Sie fundamental überzeugt sind – knapp oberhalb der willkürlichen Marke von 81 € den Handel beendet.
Dann aber tritt über Nacht eine Entwicklung ein, wie z.B. Anfang Februar erlebt, dass die Kurse sowohl in den USA als auch in Asien einbrechen. Am kommenden Tage kann dann unter Umständen minutenlang mangels kaufwilliger Interessenten kein Kurs gebildet werden, und schließlich eröffnet dann Ihre Aktie zu 72 €. Aber auch dies ist nicht zwangsläufig ihr Ausstiegskurs, denn ihre Order liegt jetzt „bestens“ in einem sehr nervösen Markt und dem Ermessen des Maklers (je nach Börsenplatz). Falls in der Hektik der ersten Handelsminuten nur wenige Kurse zustande kommen, kann es also durchaus sein, dass ihre Ausführung etwa 71 € lautet.
Übrigens ist dieses Beispiel kein theoretisches, erst Anfang März ist es beim meiner Meinung nach sehr wert-haltigen MDAX-Titel Axel Springer so passiert.
Dies ist ein so schwer wiegendes Risiko, dass ich alleine deswegen kein Freund der Stop-Loss-Order bin.
Aber Achtung: dies gilt für meinen persönlichen Investmentstil und nur für werthaltige Aktien, nicht für Derivate, wo ein Totalverlust droht – hier können durchaus andere Spielregeln gelten.
Trotzdem empfehle ich Ihnen ein Risiko-Managementsystem, was aber eben nicht per automatisch gesetztem Stop-Loss funktionieren sollte.
Vielmehr würde ich mich an einem grundsätzlichen System wie dem inneren Markt orientieren, das die potenziell riskanten von den erfolgversprechenden Marktphasen trennt und mir sogar Hinweise auf die besten und schlechtesten Sektoren und Regionen gibt.
Aber dies ist ein anderes Thema, auf das ich demnächst in einem gesonderten Beitrag eingehen werde.

Sinn und Unsinn der Stop-Loss-Order

Wie bereits angedeutet, muss das Risikomanagement zur Person bzw. dem Anlagestil passen. Meiner Meinung nach gehören automatische Stop-Loss-Orders in den Bereich Derivate und Day-Trading.
Da ich aber höchstens zwei oder drei erfolgreiche Day-Trader kenne, umgekehrt aber eine ganze Menge erfolgreicher Investoren, bin ich kein Anhänger der Stop-Loss-Order.
Vor allem wenn Sie, genau wie ich, Aktien als möglichst langfristige Beteiligung an einem fundamental gut aufgestellten Unternehmen betrachten, macht es doch wenig Sinn, diese genau dann zu verkaufen, wenn der Preis sinkt. Wie häufig haben wir doch schon erlebt, dass eine hervorragende Aktie aus häufig psychologisch bedingten Gründen des Herdentriebs unter Verkaufsdruck gerät, nur um diese Schlappe dann später umso schneller wieder auszubügeln.
Diesen Frust und dieses Gefühl der Ohnmacht kennen wir doch alle. Insbesondere da wir wissen, dass gute und werthaltige Aktien langfristig steigen. Daher macht es wenig Sinn, wegen eines geringen und sogar völlig normalen „Rauschens“ der Aktienkurse sich überstürzt von qualitativ einwandfreien Titeln zu trennen – jedenfalls so lange der gesamte Markt nach einer vorab definierten Systematik kein SOS funkt.
Oder haben Sie jemals davon gehört, dass ein Value Investor wie Warren Buffet sich von einem Unternehmen trennt, nur weil es gerade günstig zu kaufen ist? Bestimmt würde er genau umgekehrt bei fundamental unveränderter Einschätzung seine Position erhöhen, aber keinesfalls reduzieren.
Warum sollten Sie als rationaler Investor, der Aktien nicht als bunte Papierschnipsel betrachtet,anders handeln?
Ein Grund warum viele Anleger meinen, sie müssten dauernd kaufen und verkaufen, ist mit Sicherheit die bewusst gesteuerte Hektik der Medien. Immerhin verkaufen sich schlechte Nachrichten viel besser als gute. Dabei ist es doch völlig unsinnig, mit welch haarsträubenden Argumenten die einschlägigen Börsenmedien uns erklären wollen, warum der Markt oder eine Aktie steigt oder fällt. Besonders unterhaltsam wird es jedoch dann, wenn dieselben Argumente an einem Tag für steigende Kurse sprechen, an einem anderen jedoch für fallende.
Schließlich hat es sich doch schon herumgesprochen, dass Kurse die Nachrichten machen und nicht Nachrichten die Kurse – jedenfalls meistens.
Warum die Kurse schwanken, sollte uns egal sein. Denn hinterher werden uns immer von den Medien plausibel klingende Argumente serviert.
Noch viel wichtiger ist aber, dass die Banken, Broker und natürlich die Deutsche Börse AG ein hohes Interesse daran haben, dass das Handelsvolumen hoch ist und die Gebühren fließen.
Diese Umverteilung der Entgelte für Orders geht meist zu Lasten der privaten Anleger und schmälert ihre persönliche Rendite. Auch im digitalen Zeitalter, indem die Ordergebühren an Bedeutung verlieren, sollten Sie sehr genau auf diese achten.

Kurse werden manipuliert um Stop-Loss-Orders abzufischen

Darüber hinaus gibt es natürlich Handelsteilnehmer, die ganz bewusst das Marktgeschehen manipulieren und darauf aus sind, die Anleger aus ihren Positionen zu jagen. Deswegen sollte man geplante Verkäufe nicht zu knapp unterhalb von runden Marken oder markanten charttechnischen Unterstützungen platzieren, da hier auch viele andere Anleger aktiv sind, und die Kurse zusätzlich drücken. Vor allem können Sie aber davon ausgehen, dass es gewiefte Händler und Algorithmen gibt, die nur darauf aus sind, die Kurse unter bestimmte psychologisch wichtige Marken zu drücken, dort Panik auslösen und sich dann auf der Gegenseite positionieren, um am typischen Gegenlauf der Kurse zu profitieren. Gefährlich ist dies insbesondere bei den bekannten Index Mitgliedern im DAX, MDAX oder EuroStoxx. Hier tummeln sich viele Fondsmanager, die meist abgesichert sind und denen es dann völlig egal ist, ob Ihre Stop-Loss-Orders abgefischt werden oder nicht.
Erinnern Sie sich nur an die vergangenen beiden Jahre, in denen renommierte Hedgefonds -Manager sogar aufwendig produzierte Videos ins Netz gestellt haben um Angst und Schrecken unter den Anlegern zu verbreiten.
Dabei häuften sich die Crash-Warnungen „zufällig“ immer dann, wenn sich die Konjunktur und die Aussicht auf steigende Firmengewinne erneut verbesserten – ein Schelm wer dabei Böses denkt.
Unter dem Strich war es in den vergangenen Jahren meist sehr ärgerlich, bei nur kurzfristigen  Schwankungen werthaltige Aktien per Stop-Loss-Order abzugeben.
Schließlich schwanken die Kurse häufig und Konsolidierungen von 10-15 % sind historisch betrachtet völlig normal (nur in den vergangenen Jahren sind wir etwas verwöhnt worden). Sehr schnell hat man dann eine Position mit Verlust automatisch verkauft, während sich der Kurs in den kommenden Tagen prompt wieder schnell erholt.
Aus diesen Gründen bin ich ein Gegner von automatisch im Markt platzierten Stop-Loss-Orders und empfehle eine andere Art des Risikomanagement, welches sich auf den Gesamtmarkt und  die relative Stärke oder Schwäche derjenigen Sektoren bezieht, in denen Sie investiert sind.
Hier können Sie sich informieren, wie ich im Premium Börsenbrief und der Anlageberatung damit umgehe.

Oster-Aktion

 

 

 

 

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihren Investitionen und einen fröhlichen Tag..

Mit herzlichen Grüßen
Ihr fairer Berater Klaus Buhl

P.S. Hier können Sie sich informieren, wie ich im Premium Brief in der näheren Zukunft mit der Bedrohung bzw. dem Thema Schutzzölle umgehen werde. Erst vor wenigen Tagen habe ich eine aussichtsreiche Aktie aus dem stärksten Sektor überhaupt und einer sehr starken Region ins Musterdepot aufgenommen.
Hier erfahren Sie, um welchen Titel es sich handelt.

 

 

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Klaus Buhl

Mein Name ist Klaus Buhl und ich habe das Investmentgeschäft „von der Pike auf“ gelernt. Vor einigen Jahren wurde mir klar, dass „die Märkte“ nicht so funktionieren wie es uns die Finanzindustrie und die Massenmedien vorgaukeln. Mir wurde klar, daß die allermeisten Kunden mehr als nur eine clevere Strategie und guten Service erwarten neben Fairness und Loyalität - echte Unabhängigkeit sowie vollständige Transparenz der Produkte und Kosten. Deshalb habe ich vor einigen Jahren meine eigene GmbH gegründet und veröffentliche wöchentlich meinen Gratis Börsenbrief

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